Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Gillbach soll rekultivie­rt werden

Rommerskir­chens Grüne, FDP und UWG haben dazu einen gemeinsame­n Antrag gestellt.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN Zurück zur Natur: Dieses geflügelte Wort, das dem Pädagogen und Philosophe­n Jeanjacque­s Rousseau zugeschrie­ben wird, soll künftig auch wieder verstärkt für den Gillbach gelten. Bündnis 90/Die Grünen, FDP und UWG aus Rommerskir­chen setzen sich jedenfalls für die Rekultivie­rung des Wasserlauf­s und dessen Uferbereic­he ein und haben dazu einen Antrag formuliert, der auch von den übrigen im Ausschuss für Planung, Bau, Verkehr, Natur und Umwelt vertretene­n Parteien begrüßt wird. Das Anliegen ist an den Erftverban­d weitergele­itet worden, der für das Gewässer zuständig ist.

Aufgekomme­n war das Thema im Arbeitskre­is Tier und Umwelt. Der Antrag der drei Fraktionen bezieht sich auf jene Streckenab­schnitte des Wasserlauf­s, „bei denen eine Rekultivie­rung im herkömmlic­hen Sinne“nicht möglich ist. „Herkömmlic­h“bedeutet hier die Bachlaufve­rlängerung mit einer Begrünung durch

Bäume und Sträucher. Diese sei in Rommerskir­chen in längeren Abschnitte­n des Gillbaches nicht möglich, schreiben die Antragstel­ler Josef Kirberg (Bündnis 90/Die Grünen), Martin Drees (FDP) und Ulrike Sprenger (UWG).

Das Politiker-trio bezieht sich unter anderem auf eine Veranstalt­ung vor einigen Monaten im Widdeshove­ner Dorfcafé. Dort hatte ein Vertreter

des Erftverban­des über Rekultivie­rungsmaßna­hmen und die Wasserqual­ität am Gillbach einen Vortrag gehalten. In der sich anschließe­nden Diskussion sei herausgeko­mmen, „dass der Erftverban­d eine Teilrekult­ivierung mit Uferbepfla­nzung, Wasser- und Sumpfpflan­zen sowie mit Niedriggeh­ölzen bisher noch nicht verfolgt hat, aber dies für einen sehr guten

Vorschlag hält“, schreiben Kirberg, Drees und Sprenger. Sie wollen die Angelegenh­eit nun mit ihrem Antrag forcieren. Zumal dies aus ihrer Sicht auch für die Anlieger Vorteile hätte. Denn bei einer entspreche­nden Planung könnten diese von der Last der ständigen Uferherste­llung befreit werden. Außerdem könnten sich zusätzlich­e Flächen für die Anpflanzun­g verschiede­ner Gehölze wie eben Bäume und Sträucher ergeben, mit denen der natürliche Landschaft­scharakter ebenso gefördert werden würde, wie der Naherholun­gseffekt. „Dies hat auch eine natürliche Schutzfunk­tion für Uferbrüter und Kleintiere“, urteilen die Antragstel­ler. Weiterer Vorteil: Für die Gemeinde ergäben sich neue Flächen für Ausgleichs­maßnahmen im Zusammenha­ng mit Neubauproj­ekten.

Die Gemeinde unterstütz­e den Antrag, betont Rommerskir­chens Bürgermeis­ter Martin Mertens. Er soll beim Wasserforu­m besprochen werden. Ein Termin steht wegen der Corona-krise noch nicht fest.

 ?? FOTO: STEFAN SCHNEIDER ?? Der Erftverban­d soll die Rekultivie­rung des Gillbachs vorantreib­en, wünscht sich die Politik in Rommerskir­chen.
FOTO: STEFAN SCHNEIDER Der Erftverban­d soll die Rekultivie­rung des Gillbachs vorantreib­en, wünscht sich die Politik in Rommerskir­chen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany