Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Ehepaar Kessel feiert Eiserne Hochzeit
STEINFORTH (barni) Man soll die Feste feiern, wie sie fallen: Das gilt nicht in Zeiten von Corona. Deshalb werden Ilse und Hubert Kessel die Feier ihrer Eisernen Hochzeit nachholen, wenn das Virus kein Thema mehr ist. Am Donnerstag vor 65 Jahren schlossen sie den Bund fürs Leben und sie ziehen jetzt eine positive Bilanz.
Hubert und Ilse Kessel geborene Vogel lernten sich auf einer Tanzveranstaltung in Grefrath kennen. Er ist Ur-steinforther, sie stammt aus Schlesien und kam als junge Frau nach Grefrath. Dass sie ihren Beruf als Friseurin nie ausübte, hat vier gute Gründe: Als Mutter von vier Kindern hatte sie alle Hände voll zu tun. Eine der beiden Töchter ist bereits verstorben, die drei verbliebenen Kinder sind 55, 58 und 62 Jahre alt. Das Paar hat acht Enkel und drei Urenkel – einer davon lebt mit seinen Eltern in Virginia, USA.
Hubert Kessel stammt von einem Bauernhof am Liedberger Weg. Von dem Gehöft ist nichts mehr zu sehen. Drei Geschwister und er haben auf dem Areal gebaut, jeder hat stolze 2.200 Quadratmeter Garten. Wer kurzsichtig ist, kann das Ende des Grundstücks nur erahnen. Der 85-Jährige, der zuletzt als Disponent gearbeitet hat, war immer aktiv: Er hat beim Hausbau mit angepackt, hat zusammen mit Willi Oberländer die Steinforther St. Sebastianer neu und ohne die Glehner Schützen formiert, war für die SPD im Stadtrat und in den Vorständen von neun Vereinen vertreten. Eine weitere Leidenschaft waren die Brieftauben.
Zwei Herzinfarkte, ein Schlaganfall, eine Krebsdiagnose und Probleme, ausreichend Luft zu kriegen, haben aus dem Jubilar keinen Miesepeter gemacht. Beide Jubilare fahren noch Auto und Ilse Kessel hat mit ihren 84 Jahren keinen Grund, über die Gesundheit zu klagen. Einmal pro Woche joggt sie noch im Hoppbruch, sieben Kilometer hält die Seniorin locker durch. Die Zeiten der Urlaube sind allerdings vorüber: Früher war das Paar unter anderem auf Kreta, Mallorca, Teneriffa und in Kenia.