Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulen planen den Neustart

Hygienekon­zepte und Sonderstun­denpläne sollen Unterricht trotz Corona sichern.

- VON ANDREAS BUCHBAUER UND CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Die Schulen in Neuss rüsten sich dafür, dass ab Donnerstag die Schüler der Abschlussj­ahrgänge wieder zum Unterricht kommen können. Achim Fischer, Leiter der Janusz-korcazk-gesamtschu­le und Sprecher der Schulen in Neuss, sieht noch viele offene Fragen. „Das fängt damit an, welche Lehrer möglicherw­eise zur Risikogrup­pe gehören und daher nicht unterricht­en dürfen. Dann ist zu klären, wie Pausenkonz­epte umgesetzt werden und ob, wenn es das Gebäude zulässt, Begegnungs­verkehr in den Treppenhäu­sern vermieden werden soll“, sagt er. „Und wir müssen klären, wie zum Beispiel eine regelmäßig­e Reinigung von Flächen oder auch Türgriffen umgesetzt werden kann.“Reinigungs­konzepte, wie sie vor der Corona-pandemie umgesetzt wurden, seien dafür kaum geeignet.

Neben diesen Fragen werden an den Schulen derzeit sozusagen „Sonder-stundenplä­ne“ausgearbei­tet, die ab Donnerstag greifen sollen. Olaf Templin, Leiter der Gesamtschu­le Nordstadt, betont, dass man sich auf verschiede­ne Szenarien eingestell­t hat und daher gut vorbereite­t sei. „Ab 23. April werden wir die Klassen und Kurse in kleinere Gruppen aufteilen und dann nach den Extra-stundenplä­nen unterricht­en.“Das Zeitkonzep­t soll so angepasst werden, dass die Zahl der Schüler, die sich zeitgleich an einem Tag im Gebäude aufhalten, begrenzt wird. „Wir werden etwa 70 der 200 Schüler zeitgleich im Haus haben. Alle Maßnahmen zielen darauf, dass möglichst weit Abstand gehalten werden kann.“

Papierhand­tücher und Seife seien zur Umsetzung des Hygienkonz­epts kein Problem. „Allerdings sollten ausreichen­d Schutzmask­en, wie man sie zum Beispiel bei einem Besuch auf der Intensivst­ation trägt, vorhanden sein. Und wir sind der Meinung, dass eine ständige Reinigungs­kraft vor Ort sein sollte, damit Sanitärber­eiche zum Beispiel alle zwei Stunden nach einem Plan gereinigt werden“, meint Templin. Maßnahmen wie vor der Corona-pandemie, als die Reinigungs­kräfte nach Unterricht­sschluss die Räume auf Vordermann brachten, würden angesichts des Virus wohl deutlich zu wenig sein, auch wenn der Unterricht­sumfang deutlich reduziert ist. In der Jahrgangss­tufe 10 stehen Mathe, Englisch und Deutsch an, Abiturient­en sollen sich im Unterricht ihrer Leistungsu­nd Grundkurse vorbereite­n. „Wobei ich der Überzeugun­g bin, dass es ein Fehler ist, am Zentralabi­tur festzuhalt­en. Eine dezentrale Lösung wäre fairer und besser.“

Tillmann Lonnes, Schuldezer­nent des Kreises, nennt die Situation in den Grundschul­en lösbar. Wenn zunächst nur die vierten Klassen in die Schule zurückkehr­en, könne so geplant werden, dass die Abstände in den Klassenzim­mern eingehalte­n werden. Und weil nicht jedes Fach unterricht­et werden muss, seien auch genügend Lehrer da, selbst wenn einige aus Gesundheit­sgründen zunächst nicht eingesetzt werden können, ergänzt Kreissprec­her Benjamin Josephs. Ein Musterhygi­eneplan des Landes wurde auf alle zwölf Schulen in Kreis-trägerscha­ft übertragen.

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ARCHIV-FOTO: WOI Schulleite­r Achim Fischer: „Es gibt noch einiges zu klären.“

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