Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Live-kabarett im Auto erleben
Die Stadt Kaarst hat auf die Corona-krise und die damit verbundene Absage aller Kabarett-veranstaltungen reagiert. Ab dem 24. April wird auf dem alten Ikea-gelände ein „Drive-in-comedy“angeboten. Tickets sind ab sofort erhältlich.
KAARST Die Stadt Kaarst und die Neuß-grevenbroicher-zeitung machen gemeinsame Sache: Für die Veranstaltungsreihe „Drive-in-comedy, die am 24. April auf dem alten Ikea-gelände an der Düsselstraße startet, hat sich die Stadt die NGZ als Medienpartner ins Boot geholt. Aufgrund der Absagen des beüberregional bekannten Kabarett- und Kleinkunstprogramms bis mindestens 31. August hat sich der Kaarster Kulturmanager Dieter Güsgen ein neues Format einfallen lassen.: Ein Drive-in für Kabarett-veranstaltungen. Der Ton wird über eine bestimmte Ukw-frequenz über das Autoradio abgespielt.
Binnen einer Woche hat Güsgen das einmalige Konzept auf die Beine gestellt. „Es war bis zum Schluss offen, ob es klappt, aber wir haben alles in trockenen Tüchern“, sagt Güsgen. Durch das Geld der beiden Hauptsponsoren – die Stadtwerke Kaarst und Grobi.tv – ist die Finanzierung gesichert, die NGZ hat ihre Bereitschaft erklärt, als Medienpartner dabei zu sein. „Wir haben ein Ergebnis gefunden, mit dem die Bürgermeisterin und der Kämmerer zufrieden sind“, so Güsgen, der hofft, dass das Angebot auf großes Interesse stößt. „Das könnte eine tolle Sache werden“, sagt er. Mit der Aktion will die Stadt ein Zeichen setzen, dass in dieser schwierigen Zeit Platz für Kunst, Kultur und Live-unterhaltung ist. Auch Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus glaubt, dass das neue Format funktionieren wird. „Kaarst liegt perfekt mittendrin im Ballungsraum und ist von allen Seiten gut erreichbar. Mit Kabarett und Comedy kennen wir uns aus. Dennoch ist dieses Format für alle Beteiligten
neu. Aber das Organisationsteam hat Eventerfahrung. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine neue Erfolgsgeschichte für Kaarst schreiben werden.“
Die Kleinkunstbühne wird auf der Grundstücksseite zur Neersener Straße in Form eines großen Bühnentrucks eingerichtet. Neben dem Truck werden zwei Led-videoleinwände in der Größe von 6x3-metern aufgestellt, auf denen Detailbilder des Programms gezeigt werden.
Insgesamt finden auf dem rund drei Hektar großen Gelände 300 Autos Platz, sodass maximal 600 Zuschauer dabei sein können – zwei pro Auto. Die Corona-schutzmaßnahmen werden eingehalten, indem die Tickets beim Einlass durch die geschlossene Fensterscheibe gescannt werden, auf den Verkauf von Speisen und Getränken verzichtet wird und die Toilettenwagen in regelmäßigen Abständen gereinigt und desinfiziert werden. Ordnungspersonal soll bei dem Projekt für die Einhaltung der Vorgaben sorgen. Die Geländeoberfläche aus Schotter ist komplett verdichtet, sodass Pkw in Schrittgeschwindigkeit bedenkenlos darauf fahren können.
Bei der Premiere am 24. April tritt Lisa Feller auf, einen Tag später kommt Torsten Sträter. Der Comedian wollte eigentlich nur noch in größeren Hallen auftreten, war laut Dieter Güsgen von dem Konzept aber so überzeugt, dass er sofort zugesagt habe. Bis zum 2. Mai sind Künstler gebucht, in den nächsten Tagen wird das Kulturbüro aber weitere bekannte Kleinkünstler unter Vertrag nehmen, sodass die Veranstaltung bis Ende Mai gesichert ist.
Das Ikea-gelände wird derzeit für eine gewerbliche Vermarktung vorbereitet und liegt daher brach. Nur gut, dass noch keine Bauarbeiten auf dem Grundstück begonnen haben.