Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Handel-öffnung läuft langsam an
In der Dormagener Innenstadt war am ersten Tag mit mehr geöffneten Geschäften spürbar mehr los als in der vergangenen Woche. Kunden und Geschäfte hielten sich an die Hygiene- und Abstandsanforderungen.
DORMAGEN Sehr vorsichtig gehen die Dormagener mit der Wiedereröffnung einiger Geschäfte um: Am Montag war die Kölner Straße zwar deutlich besser besucht als in der Vorwoche, aber bis zum Mittag waren nicht besonders viele Kunden unterwegs, auch nachmittags änderte sich das nicht. Auf Abstand in Warteschlangen, Hygiene durch Desinfektionsmittel und Mundschutz wurde diszipliniert geachtet. Diesen Eindruck bestätigt Stadtsprecher Max Laufer auf Anfrage: „Bis zum Mittag haben die Kollegen des Ordnungsamtes zwar eine vollere Innenstadt, aber keine Besonderheiten registriert.“
In der Rathaus-galerie hatten einige kleinere Bekleidungsgeschäfte und die Parfümerie Beckers erstmals seit März wieder geöffnet, nicht aber die mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche zu großen Geschäfte von H&M, C&A und Kult. Glücklich war Marina Vogel über die Eröffnung ihres Ladens „Punkt1 – Schuhe et cetera“in der Galerie. „Es ist so schön, wieder Kunden begrüßen zu können“, sagt die Inhaberin, deren Geschäft bisher an der Kölner Straße beheimatet war. Neben Schuhen bietet sie mit Herzblut Kleidung, Tücher, Taschen und Gürtel an. „Ich freue mich, dass ich nach dem Umzug wieder öffnen darf“, sagt sie. Mit Mundschutz, Desinfektionsmittel und Plastikschutzwand vor der Kasse hofft sie, gut gerüstet zu sein, dazu behält sie die Anzahl der Kundinnen im Auge.
Einige Dormagener nutzten am Montag die Chance, wieder in Büchern zu stöbern und Schuhe zu kaufen. So wurden die Kunden in der Mayerschen Buchhandlung von Rebecca Brüggen und ihren Kolleginnen mit Mundschutz begrüßt, Streifen auf dem Boden sorgten für den nötigen Abstand an der Kasse. „Es ist schön, dass so viele Kunden uns sagen, dass sie sich darüber freuen, wieder bei uns zu sein“, erklärt die Filialleiterin.
„Gerade der Bedarf nach Kinderschuhen ist groß“, weist Claus Ermert vom Schuhhaus Ermert auf schnell wachsende Kinderfüße hin. So hat Jennifer Krings (34) gewartet, um für Lena (3) neue Schuhe zu kaufen: „Es war hart an der Grenze, aber ich wollte nicht online bestellen, sondern mich hier vor Ort beraten lassen.“Auch Astrid Rheinfurth vom Modegeschäft La Marka freut sich über die Öffnung: „Es war einiges los bei uns.“
Bei Ropina, Geschäft für Schreibwaren, Geschenkartikel und Wohnaccessoires an der Kölner Straße, wurde umgeräumt: „Wir haben einiges herausgeräumt, um mehr Platz zwischen den Regalen zu haben“, erklärt Inhaber Rolf Ladermann: „Viele Kunden haben uns schon freudig begrüßt.“Mundschutz
bei den Verkäufern ist ungewohnt, aber „selbstverständlich“, ebenso ein durchsichtiges Schutzschild an der Kasse und Abstandsmarkierungen auf dem Boden, zudem werden maximal 20 Kunden in das rund 400 Quadratmeter große Geschäft gelassen. „Da gehen wir sicherheitshalber noch weit unter die Vorgaben“, so Ladermann, der sehr froh ist, „die fünf Wochen der Schließung überstanden zu haben“.
Bei „Gebers – die Schlafexperten“warten Filialleiter Alf Deumeland und seine Mitarbeiterinnen noch auf Flatterband und Mundschutz vom Haupthaus, aber auch so wird mit Einlasskontrolle, abgesperrtem Kassenbereich und Desinfektionsmittel am Eingang für kontrollierten Zugang und Hygiene gesorgt. „Wir sehen es sehr positiv, dass wir wieder öffnen können, so dass wir direkt beraten können“, sagt Deumeland.