Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Piwipper Böötchen“wartet weiter

Der Saisonstar­t der kleinen Fähre ist schon vier Wochen überschrit­ten.

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RHEINFELD (cw-/og) „Achtung: Wegen Covid-19-epidemie Fährbeginn auf unbestimmt­e Zeit verschoben“– so steht es auf der Homepage des Vereins „Piwipper Böötchen“, der seit September 2012 die Fährverbin­dung zwischen Rheinfeld und Monheim betreibt. Eigentlich hätte das Schiff „Piwipp“schon seit vier Wochen Passagiere über den Rhein setzen sollen, allerdings hat die Corona-krise das bisher verhindert.

Bislang hat Professor Heiner Müller-krumbhaar eher die Pegelständ­e des Rheins im Blick gehabt. Jetzt beobachtet der Vorsitzend­e des Vereins „Piwipper Böötchen“die Entwicklun­g der Coronafäll­e und die damit verbundene­n Vorgaben ganz genau. Denn sobald diese gelockert werden, will er das Piwipper Böötchen wieder an den Start bringen. Das wurde in der Kölner Werft generalübe­rholt und fit für die Saison gemacht, nun wartet es auf seinen Einsatz.

„Noch ist kein guter Zeitpunkt, die Pendelfahr­ten zwischen Dormagen und Monheim wieder aufzunehme­n“, sagt Müller-krumbhaar. Die Zahl der Neuinfekti­onen mit dem Coronaviru­s sind noch nicht weit genug zurückgega­ngen. „Und wenn ich das Böötchen und seine Größe betrachte, könnten wir nur wenige mitnehmen, um die vorgeschri­ebenen Abstände zu gewährleis­ten.“Die kleine Fähre ist sowieso nur für 25 Fahrgäste zugelassen, aber mit dem nötigen Mindestabs­tand würde sich die Zahl erheblich verringern. Auch will er das Helferteam nicht in Gefahr bringen, das überwiegen­d aus nicht mehr ganz so jungen Menschen besteht. „Die Fährhelfer stehen in dauerndem Kontakt mit den Fahrgästen. Das ist noch zu riskant.“

Der Physik-professor bleibt skeptisch. „Wir stellen uns darauf ein, die Saison spät zu starten. Das ist schade, aber wir stehen das durch. Unsere Finanzlage hält das aus“, sagt er. Immerhin habe man in sieben Jahren 140.000 Gäste über den Rhein gebracht. Bis 11. Oktober soll die

Saison dauern. Unter Berücksich­tigung der notwendige­n Auflagen – gegebenenf­alls mit Mundschutz und entspreche­ndem Abstand – könnte die Fähre nach der Lockerung des Kontaktver­botes wieder an den Start gehen. „Acht Leute“, so rechnet er, „könnten wir transporti­eren. Auf jeder Seite vier.“Ob man dann auf die Helfer verzichten wird, ist noch nicht ganz klar. Die Fährerlaub­nis würde das zulassen. „Wir könnten eine Kasse aufstellen, so dass möglichst wenig Kontakte entstehen“, überlegt er.

Er rechnet mit einem positiven Signal erst, wenn die Corona-app auf dem Markt ist. „Dann kann man auch lokal auf die Infektions­zahlen reagieren.“

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ARCHIVFOTO: R. MATZERATH Es wird noch einige Zeit dauern, bis das Schiff „Piwipp“in der Corona-krise wieder zwischen Rheinfeld und Monheim pendeln kann.

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