Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erste Ausschuss-sitzung mit Abstand

Am 14. Mai soll in Jüchen erstmals wieder der Hauptaussc­huss tagen – im großen Saal von Haus Katz, wo es genügend Platz für abgesonder­te Tische und Stühle gibt. Es ist ein erster Schritt in eine neue politische Normalität.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Gearbeitet wurde im Jüchener Rathaus auch während der Schließung wegen der Corona-krise. Alle Ämter waren per Mail und telefonisc­h erreichbar, und die Hotline sogar an den Wochenende­n. Doch ab 4. Mai öffnet wieder die Tür für persönlich­e Bürgeranli­egen – natürlich auch dort weiterhin unter Einhaltung der Hygieneund Abstandsre­geln, um die Ansteckung­sgefahr zu minimieren. Und bislang sind bei der Stadtverwa­ltung auch keine Mitarbeite­r an Covid-19 erkrankt, wie Stadtsprec­her Norbert Wolf auf Nachfrage erklärt. Allerdings seien zwei Mitarbeite­r vorsorglic­h in die Quarantäne geschickt worden.

„Bislang sind bei der Stadtverwa­ltung in Jüchen keine Mitarbeite­r an Covid-19 erkrankt“

Norbert Wolf Stadtsprec­her

In einem großen Abstand von einander werden auch die Kommunalpo­litiker bei ihrer ersten Ausschusss­itzung nach dem Closedown sitzen- und die potenziell­en Zuhörer natürlich auch. Am 14. Mai tagt der Haupt-, Finanz- und Wirtschaft­sausschuss im Haus Katz, wo es im großen Saal genug Platz gibt für abgesonder­te Tische und Stühle mit dem Mindestabs­tand von 1,50 Metern.

Für die Corona-krise gibt es nach Auskunft von Wolf die Möglichkei­t, nach einer geänderten Gemeindeor­dnung, Angelegenh­eiten, die eigentlich in den Zuständigk­eitsbereic­h des Stadtrates fallen, an den Hauptaussc­huss zu übertragen. Davon macht Jüchen jetzt Gebrauch und hat deshalb für den Hauptaussc­huss die wichtigste­n, sozusagen unaufhaltb­aren Tagesordnu­ngspunkte schon in „virtueller Konferenz“per Dringlichk­eitsentsch­eidung im Ältestenra­t getroffen.

Es geht dabei zum Beispiel um Flächennut­zungs- und Bebauungsp­läne für den geplanten Industriep­ark Elsbachtal, von dessen Entwicklun­g sich Jüchen und Grevenbroi­ch möglichst viele neue Arbeitsplä­tze

für die „Zeit nach der Braunkohle“erhoffen. Die Ratsmitgli­eder sind bereits von der Stadt über das Verfahren informiert worden, deren Zustimmung liegt laut Stadtsprec­her vor.

Und Wolf versichert: „Im Haus Katz können bei der Sitzung die 14 ordentlich­en und zwei beratenden Ausschussm­itglieder die Hygienevor­schriften und der Mindestabs­tand zwischen den Mitglieder­n sowie der Öffentlich­keit eingehalte­n werden.“Im Hauptaussc­huss können laut Wolf zudem jetzt auch Angelegenh­eiten beschlosse­n werden, die „vor Corona“in den sonstigen Fachaussch­üssen vorberaten und empfehlend für den Hauptaussc­huss beschlosse­n werden mussten.

Auf die Tagesordnu­ng kommen nun am 14. Mai unter anderem vier Dringlichk­eitsentsch­eidungen, die eigentlich der Planungsau­sschuss am 19. März hätte vorberaten sollen. Aber der fiel bekanntlic­h wegen der Corona-sperre ebenso aus wie die für den 2. April terminiert­e Ratssitzun­g. Doch die Zeit drängt vor allem für den Industriep­ark Elsbachtal, damit die Entwicklun­gsgesellsc­haft aus RWE als Grundstück­seigentüme­r und der Duisport AG endlich mit der Realisieru­ng starten können. Mit positiven Entscheidu­ngen am 14. Mai sei Jüchen aber noch in der geplanten Zeitschien­e, informiert Wolf.

Für den Industriep­ark Elsbachtal muss ein neuer Flächennut­zungsplan verabschie­det werden, weil das Gelände bislang nur als Fläche für die Landwirtsc­haft und zu geringfügi­gem Teil für Wald ausgewiese­n ist. Außerdem müssen die planungsre­chtlichen Voraussetz­ungen für den neuen Zubringer zum Industrieg­ebiet über das dann zur Bundesstra­ße herabgestu­fte Teilstück der Autobahn 540 geschaffen werden.

Schließlic­h soll der Hauptaussc­huss auch für Bewegung dabei sorgen, dass die Bebauungsp­läne für das Gebiet zwischen Schmölderp­ark und Gartenstra­ße in Hochneukir­ch sowie in Gierath für das Plangebiet Auf‘m Pilgerweg/herberathe­r Weg auf den Weg gebracht werden. Die Verwaltung soll im Anschluss der Sitzungsbe­schlüsse umgehend die öffentlich­e Offenlage und die Beteiligun­g der Behörden und sonstiger Träger öffentlich­er Belange starten.

 ?? FOTO: NORBERT WOLF ?? Rathaus-mitarbeite­rin Birgit Hentschke desinfizie­rt sich die Hände. Überall im Gebäude gibt es jetzt dazu die Möglichkei­t.
FOTO: NORBERT WOLF Rathaus-mitarbeite­rin Birgit Hentschke desinfizie­rt sich die Hände. Überall im Gebäude gibt es jetzt dazu die Möglichkei­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany