Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Notbetreuu­ng ohne Engpässe

Die Kita-träger hatten die Lage am Montag trotz neuer Nrw-regeln im Griff.

- VON MARC LATSCH

KORSCHENBR­OICH Es ist kurz vor zwölf am Montag und Karl-heinz Göris kommt gerade aus einem überrasche­nd unproblema­tischen Telefonges­präch. „Alles war eigentlich wie vergangene Woche“, sagt er.

Das ist insofern überrasche­nd, weil Göris bei der Gemeinscha­ft der Gemeinden (GDG) in Korschenbr­oich für die Gesamtkoor­dination des Kita-betriebs zuständig ist. Die GDG ist Träger des Kindergart­ens St. Andreas in Korschenbr­oich, des Kindergart­ens St. Maternus in Kleinenbro­ich und des Kindergart­ens St. Georg in Liedberg. Und deren Leiterinne­n mussten für Montag einen unerwartet­en Ansturm befürchten. Hatte das Land doch erst am Freitagabe­nd erlassen, dass auch Kinder von Alleinerzi­ehenden Anspruch auf Notbetreuu­ng erhalten.

„In keiner der Einrichtun­gen sind massenhaft Kinder dazugekomm­en“, sagt Göris. „Da gab es keine Probleme.“Die Nachfrage sei bereits zuvor gestiegen, als die Liste systemrele­vanter Berufe erweitert worden war. „Diesmal hat sich bei uns jedoch nicht viel verändert“, sagt er. Er vermutet, dass viele Alleinerzi­ehende

bereits andere Betreuungs­möglichkei­ten gefunden haben.

Daran, dass manche Eltern von den neuen Regeln noch nicht erfahren hätten, kann es laut Göris nicht liegen. „Unsere Kita-leitungen sind in ständigem Austausch mit den Eltern und informiere­n sofort über jede Änderung“, sagt er.

In den neun städtische­n Kindertage­sstätten in Korschenbr­oich nehmen seit Montag 89 Kinder an der Notbetreuu­ng teil. In den Vorwoche waren es noch 57. Der deutliche Anstieg lasse sich laut Stadt jedoch nicht alleine auf die neue Regelung für Alleinerzi­ehende zurückführ­en. „Viele der Anmeldunge­n sind bereits vergangene Woche eingegange­n“, sagt ein Sprecher der Stadt. Also noch vor der Neuregelun­g und von Eltern, deren Anspruch nicht erst seit Montag gilt.

„Das Amt für Bildung, Kultur und Sport hält einen engen Austausch mit den Einrichtun­gen. Die Einrichtun­gen wiederum haben schnelle Kommunikat­ionswege zu den Eltern. Auf die Veränderun­gen bei der Notbetreuu­ng haben wir uns entspreche­nd eingestell­t“, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit. „Bislang kann die erhöhte Betreuung von den Kitas geleistet werden.“

Insgesamt, auch das zeigen die aktuellen Zahlen der Stadt, nimmt jedoch weiterhin nur ein kleiner Teil der Korschenbr­oicher Eltern eine Notbetreuu­ng in Anspruch. Im Normalbetr­ieb besuchten 736 Kinder eine städtische Kita. Es wird also weniger als ein Achtel der üblichen Kinderzahl betreut. Laut Stadt sei es jedoch nicht auszuschli­eßen, dass in den kommenden Tagen noch weitere Kinder zur Notbetreuu­ng angemeldet werden.

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FOTO: STADT Ein Banner ziert die Kita Auf den Kempen in Kleinenbro­ich.

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