Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Viertkläss­ler starten Schule ab 7. Mai

Der Unterricht für Grundschül­er in NRW soll frühestens in einer Woche wieder beginnen. Das Gleiche gilt für Jahrgänge, die im nächsten Jahr Abschlussp­rüfungen absolviere­n müssen.

- VON KIRSTEN BIALDIGA, JAN DREBES UND MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Viertkläss­ler in NRW sollen frühestens ab dem 7. Mai wieder in die Schule gehen. Auf diesen Zeitpunkt legte sich Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) am Dienstag nach einer Konferenz der Kultusmini­ster aller Bundesländ­er (KMK) fest. Gleiches gilt demnach für jene Schüler, denen im kommenden Jahr Abschlüsse bevorstehe­n. „Die Kommunen und Gemeinden als Schulträge­r bekommen damit ebenfalls weitere Tage, um die Schulen unter Berücksich­tigung des Infektions­schutzes vorzuberei­ten“, sagte Gebauer.

Dem Kmk-beschluss vom Dienstag zufolge, der unserer Redaktion vorliegt, kann der Präsenzunt­erricht für diese Jahrgänge in den Bundesländ­ern schon ab dem 4. Mai schrittwei­se wieder beginnen. Aber auch die übrigen Schüler sollen noch vor den Sommerferi­en Unterricht bekommen. „Jede Schülerin und jeder Schüler soll bis zum Beginn der Sommerferi­en tage- oder wochenweis­e die Schule besuchen können“, heißt es. Einen regulären Unterricht werde es aber nicht geben. Der Unterricht soll entzerrt werden, beispielsw­eise durch eine räumliche oder zeitliche Teilung der Klassen.

Der Beschluss der KMK sieht keine allgemeine Maskenpfli­cht vor. Praktische­r Sportunter­richt solle „nur und insoweit stattfinde­n, als die Einhaltung von Hygienevor­schriften vor Ort sichergest­ellt werden kann“. Alternativ­e Bewegungsa­ngebote seien gewünscht. Für Förderschü­ler brauche es spezielle Angebote; die Hygienereg­eln seien hier nicht immer umsetzbar.

Lehrer reagierten erleichter­t auf den Kmk-beschluss. Die Landesvors­itzende der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW), Maike Finnern, begrüßte, dass die KMK einen normalen Schulbetri­eb bis zu den Sommerferi­en nicht mehr für möglich hält: „Es ist richtig, dass jeder Schüler die Schule bis zu den Ferien gesehen haben soll. Das ist aber aus Gründen des Gesundheit­sschutzes nur mit Wechselmod­ellen möglich – von regulärem Unterricht sind wir damit weit entfernt.“

Ähnlich äußerten sich die Gymnasiall­ehrer in NRW: „Wir teilen die Auffassung der KMK, dass bis zu den Sommerferi­en kein regulärer Unterricht stattfinde­n kann. Angesichts steigender Infektions­zahlen müssen wir auf Sicht fahren und weitere Schritte bei der Öffnung der Schulen genau überlegen“, sagte die Landesvors­itzende des Philologen­verbandes NRW, Sabine Mistler. Es sei gut, dass die KMK die Verantwort­ung hierfür bei den Ländern sehe.

Die Opposition hingegen sieht die Ankündigun­g skeptisch: „Ich befürchte nur, dass die Nrw-landesregi­erung gar nicht in der Lage sein wird, die vereinbart­en Maßnahmen umzusetzen. Zahlreiche Zuschrifte­n von Schulleitu­ngen weisen schon jetzt darauf hin, dass insbesonde­re in der Zeit der Prüfungsph­asen ein Unterricht für andere Klassen in den Schulen kaum bis gar nicht möglich sein wird“, sagte Spd-fraktionsv­ize Jochen Ott. Die schulpolit­ische Sprecherin der Grünen, Sigrid Beer, sagte: „Die Räume und Lehrkräfte dürfen nicht durch Prüfungen blockiert werden. Die Fixierung der Landesregi­erung auf Abschlussk­lausuren für wenige verhindert den Anschluss für viele Schülerinn­en und Schüler.“

Am Donnerstag wollen Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpr­äsidenten über weitere Corona-maßnahmen beraten. Das Thema Schule soll dabei eine wesentlich­e Rolle spielen. Leitartike­l

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