Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Trivago entlässt Mitarbeiter
Das Geschäft ist eingebrochen. Das Management reagiert mit einem harten Sparkurs.
DÜSSELDORF (frin) Die Düsseldorfer Hotel-suchmaschine Trivago reagiert mit Entlassungen auf die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Nachdem zunächst ein erheblicher Teil der Mitarbeiter im April in Kurzarbeit geschickt wurde, habe man nun signifikante Personalanpassungen vorgenommen, heißt es in einem Brief des Vorstands an die Aktionäre: „Damit streben wir in Zukunft eine erhebliche Reduzierung unserer Kosten an.“Die Büros in Palma und Amsterdam werden geschlossen.
Das Geschäft von Trivago ist laut dem Unternehmen allein in der letzten Märzwoche um 95 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Die Reisetätigkeit und auch die Nutzung der Trivago-website seien infolge der politischen Einschränkungen in Europa und Amerika praktisch zum Erliegen gekommen. „Unsere Werbepartner haben ihre Ausgaben auf unserer Plattform in Folge dessen erheblich reduziert“, schreibt der Vorstand.
Wie viele Mitarbeiter entlassen werden, teilte das Unternehmen auf Anfrage nicht mit. Ende 2019 hatte Trivago laut Geschäftsbericht noch 1139 Mitarbeiter, den Großteil davon in Düsseldorf. Da sich ein Großteil der Belegschaft im Homeoffice befindet, mussten betroffene Mitarbeiter per Videotelefonat über den Schritt informiert werden.
Um das Überleben des Unternehmens zu sichern, hat Trivago die Werbeausgaben nach eigenen Angaben auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig hätte man mit Werbekunden gemeinsame Lösungswege für ausstehende Forderungen erarbeitet – neben Hotels werben auch andere Plattformen wie Expedia oder Booking.com über Trivago. „Damit haben wir auf die Anfragen vieler unser Werbetreibender auf Verschiebung von Zahlungsterminen und Begleichung der ausstehenden Rechnung in Raten reagiert“, heißt es.
Staatliche Hilfen nimmt das Unternehmen laut einer Sprecherin nicht in Anspruch.