Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Den Frühling vor der Linse
Das sommerliche Wetter lockt Spaziergänger und Fotografen in die Natur. Der Neusser Reisejournalist und Fotograf Daniel Brinckmann stellt in einer Kolumne seine Lieblingsorte für Bilder-safaris im Rhein-kreis vor und verrät, wie es mit den Aufnahmen klapp
TEXT UND FOTOS: DANIEL BRINCKMANN
NEUSS Wärme, Sonnenschein und Natur hellen das Gemüt in Corona-zeiten auf. Derzeit lohnt es sich so sehr wie schon lange nicht mehr, zur Kamera zu greifen: Das verringerte Verkehrsaufkommen sorgt für klare Luft und der Frühling für ein Wiedererwachen der Natur. Nahezu der gesamte Erft-verlauf zwischen dem Kinderbauernhof Selikum und Wevelinghoven ist eine wahre Motiv-fundgrube. Blüten und Insekten lassen sich im Nahbereich mit einer Makro-linse prachtvoll einfangen. Urwüchsige Flussabschnitte wie gegenüber der Museumsinsel Hombroich (li.) eignen sich bestens für die Landschaftsfotografie. Die gelingt durch einen dynamischen Bildaufbau mit bewusst gewähltem Vorderund Hintergrund. Ein starkes Weitwinkeloder Fisheye-objektiv hilft dabei, mit einem großen Bildwinkel Weite zu suggerieren, und mit einer kleinen Blende (zweistelliger F-wert) Schärfe in allen Bildebenen zu erzielen. Steht nur ein normales Zoom-objektiv zur Verfügung, dann können mehrere Hochkantaufnahmen mit kostenloser Software am Computer zu Panoramen zusammengesetzt werden. Die besten Lichtbedingungen herrschen vormittags und nachmittags – kostenlose Handy-apps geben Auskunft über den Sonnen- oder den Mondstand. Denn mit langen Belichtungszeiten, Stativ und hoher ISO (Lichtempfindlichkeit) lassen sich auch nach Einbruch der Dunkelheit ausdrucksstarke Fotos schießen.
Objektiv: 10mm Fisheye, Polfilter, Blende 16, Belichtungszeit 1/200s, ISO 200.