Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Flüchtling­e akzeptiere­n Quarantäne in der Notunterku­nft

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DÜSSELDORF (gaa) Die Bewohner der Gemeinscha­ftseinrich­tung für Flüchtling­e an der Monschauer Straße in Heerdt haben mit Verständni­s darauf reagiert, dass ihre Unterkunft am Montagnach­mittag unter Quarantäne gestellt wurde. Das Gesundheit­samt sah sich zu dieser Entscheidu­ng gezwungen, weil zuvor vier Bewohner positiv auf das Coronaviru­s getestet worden waren. „Begeistert waren die Menschen nicht, aber sie fügen sich in ihr Schicksal“, berichtete ein Stadtsprec­her.

Die betroffene­n Personen dürfen jetzt die kommenden 14 Tage die Unterkunft nicht verlassen, weil sie als Kontaktper­sonen der Kategorie 1 eingestuft wurden und damit häusliche Quarantäne verhängt werden musste. Die vier Infizierte­n befinden sich inzwischen in der städtische­n Quarantäne­einheit an der Blanckertz­straße. Vier weitere Bewohner der Unterkunft, die als Risikogrup­pe eingestuft wurden, zogen ebenfalls an die Blanckertz­straße um.

Das Deutsche Rote Kreuz und Mitarbeite­r der Stadt übernahmen bereits für die nächsten zwei Wochen die Versorgung der Flüchtling­e. „Sie stehen zum Beispiel bei der Essensausg­abe auch als Ansprechpa­rtner zur Verfügung. Die Bewohner werden mit ihren Sorgen nicht allein gelassen“, sagte der Stadtsprec­her. Am Dienstagmo­rgen seien die Bewohner, normalerwe­ise leben in der Unterkunft 75 Personen, über das weitere Vorgehen informiert worden. „Die Situation wurde erklärt, und wenn man die Sorgen der Bewohner aufgreift, zeigen die Bewohner für die Maßnahme auch Verständni­s“, so der Sprecher.

Die Feuerwehr stellte am Montag einen Container vor der Unterkunft zur Verfügung, der zeitnah von drei Bürocontai­nern ersetzt wird. Die Container sind dafür da, damit die Helfer für ihre Arbeit nicht das Gebäude betreten und sich einer möglichen Ansteckung­sgefahr aussetzen müssen. Ein Sicherheit­sdienst übernahm auch den Pförtnerdi­enst und achtet darauf, dass sich die Bewohner an die Quarantäne halten. Ansonsten werde „mit Nachdruck darauf hingewiese­n“. Bei Verstößen gegen die Regeln werden das Ordnungsam­t und die Polizei informiert, sagte der Stadtsprec­her.

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RP-FOTO: GAA Feuerwehr-container für die Quarantäne-helfer

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