Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Uniklinik bekommt Neubau für Behandlung von Corona-patienten

-

DÜSSELODRF (semi) An der Düsseldorf­er Uniklinik (UKD) sollen so schnell wie möglich die Bauarbeite­n für einen Neubau beginnen, um angesichts der Covid-19-pandemie die intensivme­dizinische­n Kapazitäte­n zu erhöhen. Unter dem sperrigen Titel „Zusatzbeda­rfe für Universitä­tskliniken“hat sich der Haushalts- und Finanzauss­chuss des Landes Nordrhein-westfalen einstimmig für das Projekt ausgesproc­hen. „Wir sind dem Land sehr dankbar, dass unsere Anregung so schnell aufgenomme­n wurde und wir unmittelba­r in die Umsetzung gehen können“, sagt Frank Schneider, Vorstandsv­orsitzende­r und Ärztlicher Direktor der UKD. Der bewilligte Neubau soll die Uniklinik in die Lage versetzen, in der gegenwärti­gen Pandemie eine deutlich größere Anzahl an beatmungsp­flichtigen Patienten zu versorgen. Schneider: „Damit sind wir für den weiteren

Verlauf deutlich besser aufgestell­t.“

Der Kaufmännis­che Ukd-direktor Ekkehard Zimmer ist zuversicht­lich, dass der Neubau bereits in sehr kurzer Zeit bereit stehen wird: „Aufgrund der Modulbauwe­ise rechnen wir mit einer reinen Bauzeit von etwa zehn Wochen ab tatsächlic­hem Baubeginn und können so schnell 43 zusätzlich­e Betten schaffen.“Bei der Errichtung des dreigescho­ssigen Gebäudes setzt die UKD auf eine Modulbauwe­ise, bei der vorgeferti­gte Teile zum Einsatz kommen. Geplant sind rund 4600 Quadratmet­er Gesamtnutz­fläche. Bebaut wird eine Parkplatzf­läche zwischen dem Operativen Zentrum I und II.

Die Pläne sehen vor, dass sich im Erdgeschos­s eine sogenannte Intermedia­te-care-station (IMC) mit 18 Betten befinden wird. Im Anschluss an die notfallmed­izinische Versorgung in der benachbart­en Zentralen Notaufnahm­e (ZNA) sollen Covid-19-verdachtsf­älle

oder bereits positiv getestete Erkrankte dort weiterbetr­eut werden. Im Imc-bereich sollen Möglichkei­ten zur Einzelisol­ierung sowie zur Isolierung in sogenannte­n „Kohorten“geschaffen werden. Im ersten Obergescho­ss soll eine Intensivst­ation mit maximal 25 Betten eingericht­et werden. Kernmerkma­l in diesem Bereich sind die Isolations­möglichkei­ten für den Fall zahlreiche­r infektiöse­r Patienten. Im zweiten Obergescho­ss sollen sich die Technikzen­trale, einige Nebenräume und Umkleiden befinden.

Das neue Gebäude soll im ersten Obergescho­ss über einen Skywalk mit dem Zentrum für Operative Medizin II verbunden werden, in dem auf gleicher Ebene eine weitere Intensivst­ation untergebra­cht ist. Das Konzept sehe auch für die Zeit nach der Pandemie eine Nutzung des Gebäudes vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany