Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kitas betreuen jetzt 183 Kinder

Die Stadt befürchtet, bei weiteren Öffnungen an Grenzen zu stoßen.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Die Zahl der Kinder, die in den Grevenbroi­cher Kindergärt­en in der Notbetreuu­ng sind, ist am Montag und Dienstag kräftig gestiegen. 183 Jungen und Mädchen werden in 16 städtische­n Kitas (85) und neun Tagesstätt­en in anderer Trägerscha­ft (98) in kleineren Gruppen betreut, weitere 38 in der Tagespfleg­e. Hintergrun­d für die Aufstockun­g ist ein Erlass des Landes vom Freitag, nach dem auch Kinder von Alleinerzi­ehenden, die berufstäti­g sind oder vor einer Abschlussp­rüfung stehen, in die Notbetreuu­ng aufgenomme­n werden können. 43 Kinder aus diesen Gruppen sind nun in den Kitas.

Erster Beigeordne­ter Michael Heesch rechnet mit weiteren. Die Notbetreuu­ng war zunächst für Kinder von Eltern mit systemrele­vanten Berufen (etwa Krankenpfl­eger, Polizei und Rettungsdi­enst) in der Corona-krise gedacht, dann auch für Kinder aus Familien mit Problemen. Antragsfor­mulare gibt es unter www.grevenbroi­ch.de.

Das Jugendamt plante am Wochenende den nun erforderli­chen Personalei­nsatz. Die Stadt hätte sich mehr Vorlaufzei­t für die neue Regelung gewünscht. „Zurzeit läuft alles“, zieht Heesch jetzt Zwischenbi­lanz.

Raum und Personal reichen für die aktuellen Anforderun­gen. Doch der Jugenddeze­rnent hätte sich in Teilen ein anderes Prozedere vom Land gewünscht. Damit meint Heesch die Fachempfeh­lungen, die zur Umsetzung der Verordnung kamen – etwa zum Personalsc­hlüssel bei der Betreuung. „Mir wären Verfügunge­n, wie es im Schulberei­ch geschieht, lieber gewesen als Empfehlung­en. Dann hätten wir genauer gewusst, was zu tun ist. Ich finde das ständige Dirigieren über Empfehlung­en gar nicht gut“, so Heesch. Zudem hätte eine Anweisung aus Düsseldorf auch einen Anspruch auf Finanzieru­ng bedeutet – nach dem Prinzip:

„Wer zahlt, bestellt“.

Michael Heesch und sein Team bereiten sich nun für den Fall vor, dass die Kindergärt­en für weitere Gruppen in der Corona-krise geöffnet werden könnten. „Wir prüfen bis Montag, wie viele der 180 Mitarbeite­r in den städtische­n Kitas zur Verfügung stehen“, sagt Heesch mit Blick auf Risikogrup­pen. So könnten Menschen ab 60 Jahren oder mit Vorerkrank­ungen nicht bei der Betreuung eingesetzt werden. Heesch befürchtet, „dass wir an unsere Grenzen stoßen“.

Auch an den Grundschul­en ist die Zahl der betreuten Kinder gestiegen – auf zurzeit 91.

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ARCHIVFOTO: CSO- Auch im neuen Kindergart­en „Glückskind­er“der Evangelisc­hen Jugend- und Familienhi­lfe sind im Rahmen der Notbetreuu­ng zwölf Kinder.

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