Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Corona macht Tierpensio­nen trotz Hilfen schwer zu schaffen

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Urlaubsrei­sen sind wegen Corona nicht möglich, das bekommen auch Tierpensio­nen zu spüren. „Unser Pensionsge­schäft ist zu hundert Prozent weggebroch­en“, schildert Birgit Garrelts, Chefin im „Wuffotel“in der früheren Nato-kaserne in Kapellen. Die Hundetages­stätte dagegen werde weiter genutzt, wenn auch statt der sonst 20 bis 30 Hunde zurzeit zehn bis zwölf Vierbeiner tagsüber im „Wuffotel“herumtolle­n und spielen.

Die Corona-krise begann vor der Osterferie­n-saison, dann kamen die Buchungsst­ornierunge­n für insgesamt rund 120 Tiere. „Niemand verreist ja zurzeit“, sagt Garrelts. Die Pension startete eine Aktion für Menschen, die zwei Wochen in Quarantäne ausharren müssen und ihren Hund nicht ausführen können. Aus diesem Grund waren bislang lediglich zwei Hunde dort. Kein Vergleich zu den üblichen Buchungsza­hlen.

Vor acht Jahren startete die heute 53-Jährige mit dem „Wuffotel“und baute es weiter aus. Heute besteht es aus 26 Räumen mit jeweils neun bis 25 Quadratmet­ern und aus elf Ausläufen. Sieben Mitarbeite­r gehören zum Team, auch im „Wuffotel“wird zurzeit Kurzarbeit gefahren.

Garrelts beantragte Corona-hilfe – gleich am ersten Tag, an dem das möglich war. „Nach anderthalb Wochen war das Geld auf dem Konto.“berichtet sie. „Tief berührt“sei sie gewesen, als viele Kunden nach der Stornierun­g „uns einen Obulus“zukommen ließen“Insgesamt sei ein vierstelli­ger Betrag zusammenko­mmen. Das helfe weiter. Ans Aufgeben denkt Birgit Garrelts nicht. Sie hofft nun, „dass die Menschen im Sommer wieder reisen dürfen“.

Das ist die Hoffnung auch von Heike Rasic, die in Neuenhause­n die „Villa Löwenzahn“für Kaninchen und Meerschwei­nchen betreibt. Derzeit sind die Ställe leer. „Wir haben zu. Niemand gibt ein Kaninchen oder Meerschwei­nchen ab, weil ja keiner im Urlaub ist.“

Heike Rasic erhielt von einigen Kunden nach Stornierun­gen kleine Ausfallbet­räge. „Ich war zu Tränen gerührt“, erzählt die 52-Jährige, aber sie sagt auch, dass dies nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“sein könne. 30 Prozent des üblichen Jahresumsa­tzes in der „Villa Löwenzahn“mit insgesamt 27 Plätzen sei „schon jetzt weg. Wir sind jetzt gespannt, wie es mit den Reisebesch­ränkungen an Pfingsten und im Sommer weiter geht. Ich hoffe, dass man zumindest innerhalb Deutschlan­ds reisen kann.“Sonst befürchtet Heike Rasic, „dass 2020 für uns ein Total-ausfall wird“.

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FOTO: WUFFOTEL Die Hundetages­stätte im „Wuffotel“in Kapellen läuft, aber das Pensionsge­schäft ist wegen Corona eingebroch­en. Ans Aufgeben denkt Birgit Garrelts aber nicht.

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