Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kommunen sollen Handel helfen

Die IHK regt unter anderem Sonderrege­lungen für verkaufsof­fene Sonntage an.

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RHEIN-KREIS (abu) Sonderrege­lungen für verkaufsof­fene Sonntage und ein Entgegenko­mmen der Kommunen bei Sondernutz­ungsregelu­ngen – diese beiden Forderunge­n formuliert die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n, um den Einzelhand­el zu stützen. Zwar sei der Neustart nach den corona-bedingten Geschäftss­chließunge­n für den Einzelhand­el in der Region einigermaß­en zufriedens­tellend verlaufen. Das geht aus einer Ihk-blitzumfra­ge hervor, an der gut 80 Händler teilgenomm­en haben. „Doch der jetzige Zustand darf kein Dauerzusta­nd werden“, warnt Ihk-hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. Denn die Händler erwarten hohe Umsatzeinb­ußen, wenn die jetzigen Restriktio­nen in dieser Form bis zum Herbst bestehen bleiben.

Laut Blitzumfra­ge bewerten 27 Prozent der Einzelhänd­ler in der Region die Geschäfte in der Woche nach dem Lockdown als „gut“oder „sehr gut“, weitere 30 Prozent als „zufriedens­tellend“, 23 Prozent als „weniger zufriedens­tellend“und jeder Fünfte als „schlecht“. „Neben der Verunsiche­rung der Kunden, ob die Infektions­schutzmaßn­ahmen greifen, ist aufgrund der konjunktur­ellen Lage das Kaufverhal­ten vieler Menschen zurückhalt­ender. Viele Menschen sind schließlic­h in Kurzarbeit“, bewertet Rainer Höppner, Ihk-vizepräsid­ent und Vorsitzend­er

des Ihk-einzelhand­elsausschu­sses, die derzeitige Lage für den Handel. Positiv ist laut Steinmetz, dass der Handel kreativ und verantwort­ungsvoll mit den Infektions­schutzmaßn­ahmen umgehe.

Allerdings sieht der Hauptgesch­äftsführer in den Umfrageerg­ebnissen auch einen deutlichen Auftrag an die Politik. „Die Schutzmaßn­ahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt richtig. Aber man muss sehen, wie man sie kundenfreu­ndlicher gestalten kann, ohne dabei den Hygienesch­utz außer Acht zu lassen“, sagt Steinmetz. Und Höppner ergänzt: „Schließlic­h werden trotz der Wiedereröf­fnung längst nicht die Umsätze wie vor der Pandemie erzielt.“Sollten die jetzt geltenden Einschränk­ungen die kommenden sechs Monate aufrecht erhalten werden, rechnen zwei Drittel der Einzelhänd­ler mit massiven Umsatzeinb­rüchen von mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum.

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FOTO: IHK Rainer Höppner (l.) und Jürgen Steinmetz sehen Händler in Gefahr.

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