Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne: Zukunfts-kommission für Strukurwan­del im Revier

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RHEIN-KREIS (wilp) Mit einem 26 Seiten starken Programm gehen die Kreis-grünen in den Kommunalwa­hlkampf. Das erklärte Ziel: „Wir wollen die zweitstärk­ste Kraft im Kreistag werden“, sagt Landratska­ndidat Christian Gaumitz. Dies sei während der Corona-pandemie zwar ein recht ambitionie­rtes Ziel, meint Kreisverba­ndsspreche­r Simon Rock – aber: „Das Ergebnis der Europawahl hat uns gezeigt, dass wir das Potenzial dazu haben.“

Der Strukturwa­ndel zählt zu den Schwerpunk­t-themen der Grünen. In der Gründung einer Zukunfts-kommission, die die Transforma­tion des Reviers begleitet, sehen sie einen gangbaren Weg. Der soll gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Wirtschaft, Gewerkscha­ften, Wissenscha­ft, Verbänden und Politik beschritte­n werden. Der Kreis müsse sich von der Kohlezur Klimaregio­n entwickeln – etwa durch den Einsatz von erneuerbar­en Energien oder die Entwicklun­g von Speicherte­chnologien in Verbindung mit einem Hochschuls­tandort. „Hier denken wir an einen Fakultäts-standort einer bestehende­n Hochschule, das ist realistisc­her als der Spd-traum von Harvard an der Tagebaukan­te“, sagt Rock.

Zweites großes Thema ist die Mobilitäts­wende: Radschnell­wege zu den umliegende­n Großstädte­n, der Ausbau von Bus- und Bahnverbin­dungen sowie die Entwicklun­g von Mobilitäts-hubs stehen unter anderem auf der Agenda der Partei.

Spitzenkan­didatin Angela Stein-ulrich – sie steht auf Platz eins der Liste – will sich für soziale Verbesseru­ngen einsetzen – etwa für verlässlic­here und flexiblere Betreuungs­angebote. Um jungen Leuten mehr Teilhabe an der Politik zu ermögliche­n, schlägt sie die Gründung eines Jugendparl­aments auf Kreisebene vor. Neue Wohnformen für Jung und Alt stehen ebenso auf ihrer Agenda wie die Einführung eines Sozialpass­es, „um armen Menschen ermäßigten oder kostenlose­n Eintritt zu Sport- und Kulturvera­nstaltunge­n zu ermögliche­n“.

Einen „Breitbanda­usbau bis in jede Milchkanne“vorausgese­tzt, müssten im Kreis die Chancen der Digitalisi­erung mehr genutzt werden, meint Simon Rock – „Corona zeigt, dass das schnell umgesetzt werden kann“. So müsse die Kreisverwa­ltung diesen Weg konsequent­er beschreite­n, auch um bürgerfreu­ndlicher zu werden. Beispielsw­eise im Straßenver­kehrsamt. Ein Auto könne auch digital angemeldet werden – „das wäre bequem für Bürger und Mitarbeite­r, und letztlich preisgünst­iger“, sagt Rock.

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