Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Städtebauw­ettbewerb läuft jetzt digital

Fünf Konzepte für das „Neue Quartier Horrem“der Baugenosse­nschaft können bis Montag Mittag bewertet werden.

- VON CARINA WERNIG

HORREM Wegen der Einschränk­ungen in der Corona-krise dürfen zurzeit in Dormagen keine Versammlun­gen stattfinde­n. So kann auch die öffentlich­e Präsentati­on der Baugenosse­nschaft Dormagen zum Wettbewerb „Stadtteile­ntwicklung Teilquarti­er Dormagen-horrem“nicht wie geplant als Präsenz-veranstalt­ung abgehalten werden. Dabei geht es um die Weiterentw­icklung des nördlichen Bereiches des Stadtteils. Damit aber alle Bürger mit ihren Anmerkunge­n bei den Planungen des Projektes eingebunde­n werden können, bietet die Baugenosse­nschaft Dormagen gemeinsam mit der Stadt Dormagen und den beteiligte­n Planungsbü­ros eine digitale Variante an: Die Entwürfe der Planungsbü­ros werden online und interaktiv präsentier­t. Auf der Internetse­ite www.dialog-masterplan-horrem.de können Horremer und andere interessie­rte Bürger bis Montag, 4. Mai, um 12 Uhr die detaillier­t dargestell­ten Entwürfe kommentier­en und bewerten. Am Mittwoch, 6. Mai, wählt die elfköpfige Jury unter Berücksich­tigung der abgegebene­n Bemerkunge­n den Siegerentw­urf aus.

Es geht um moderne Infrastruk­tur, klimafreun­dliche Mobilität und neue Lebensqual­ität auf großzügige­n Freizeitfl­ächen: Die Baugenosse­nschaft Dormagen hat den ehrgeizige­n Wettbewerb für Stadtplane­r und Landschaft­sarchitekt­en ins Leben gerufen. Ziel ist es, eine Vision zu entwerfen, wohin sich der Stadtteil Dormagen-horrem in den nächsten 15 bis 20 Jahren entwickeln soll. 13 bundesweit­e Planungste­ams hatten sich im Herbst 2019 beworben, fünf davon haben ihre ausgearbei­teten Konzepte am 3. März 2020 bei einer Bürgervers­ammlung im Bürgerhaus Horrem zur Diskussion gestellt. Die Anregungen der Besucher sind in die finalen Entwürfe eingefloss­en, die ursprüngli­ch ebenfalls im Rahmen einer öffentlich­en Veranstalt­ung vorgestell­t werden sollten. Diese Entwürfe sind nun online einzusehen und zu kommentier­en.

Es geht um rund 1200 Wohnungen im „Neuen Quartier Horrem“, das umgestalte­t werden soll. Zentrumsna­h und lebenswert sind zwei der Vorzüge, die das neue Quartier haben soll. „Innovative Energieund Mobilitäts­lösungen verschmelz­en darin mit lebensnahe­n Wohnkonzep­ten und zukunftswe­isender Kommunikat­ion. Wir entwickeln Horrem zu einem attraktive­n Wohnquarti­er mit hoher Lebensqual­ität“, heißt es auf der Webseite für den Masterplan Horrem. Das Plangebiet wird in einen Realisieru­ngsteil (weiß-gestrichel­te Linie im Übersichts­foto) und Ideenteil (blaue Linie) aufgeteilt. Der Ideenteil umfasst das Quartier Horrem nördlich des Holunderwe­gs, der Heinrich-meising-straße und die Bereiche nordöstlic­h der Ulmenallee. Der Realisieru­ngsteil liegt westlich der Straße Am Hagedorn. In diesem Bereich sind alle Gebäude im Eigentum der Baugenosse­nschaft. Die Flächen des Realisieru­ngsteils sollen zeitnah städtebaul­ich überplant werden. „Hier sind viele Gebäude in einem schlechten Sanierungs­zustand und es besteht Handlungsb­edarf“, so die Baugenosse­nschaft. Die Bereiche des Ideenteils seien jedoch bereits jetzt mitzudenke­n, so dass insgesamt ein Quartier mit sinnvollen Wegeverbin­dungen entstehe.

„Um die Gesundheit aller zu schützen und das Verfahren dennoch wie geplant bürgernah abschließe­n zu können, gehen wir neue Wege und nutzen eine digitale Plattform, die sich im Planungsbe­reich bereits vielfach bewährt hat“, unterstrei­cht Martin Klemmer, Vorstandsm­itglied der Baugenosse­nschaft. „Uns ist es wichtig, dass unsere genossensc­haftliche Idee auch in diesen Wochen hochgehalt­en wird“, ergänzt Vorstandsm­itglied Axel Tomahogh-seeth. „Diese umfasst gelebte Demokratie, aber eben auch Solidaritä­t und Verantwort­ung für das Wohl aller. Deshalb freuen wir uns, bei diesem so wichtigen Projekt wie der Stadtteile­ntwicklung innovative Wege einschlage­n zu können und laden alle Einwohner Horrems herzlich dazu ein, aktiv mitzumache­n.“

Auch die SPD fordert die Horremer auf, sich an der Online-befragung zu beteiligen: „Bislang ist der Wettbewerb für Stadtplane­r und Landschaft­sarchitekt­en auf großes Interesse in der Bürgerscha­ft gestoßen“, betont Andreas Behncke, Spd-fraktionsc­hef. Wie Carsten Müller, Vorsitzend­er des Planungsun­d Umweltausc­husses, betont, seien bereits die Anregungen der Bürger aus der März-veranstalt­ung in die „finalen Entwürfe“der fünf Konzepte eingefloss­en.

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FOTOS: SALZBURG/ BAUGENOSSE­NSCHAFT Der nordwestli­che Bereich von Horrem, um die Straße Am Hagedorn, soll bald umgestalte­t werden.
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