Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Warren Buffett stößt alle Anteile an Fluglinien ab
OMAHA (dpa) Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Us-staranleger Warren Buffett hat den Betriebsgewinn im ersten Quartal trotz der Corona-krise deutlich gesteigert. Verglichen mit dem Vorjahreswert kletterte das Ergebnis in den drei Monaten bis Ende März um rund sechs Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar (5,3 Mrd Euro), wie Berkshire Hathaway mitteilte. Beim Nettoergebnis verzeichnete Berkshire indes einen Rekordverlust von 50 Milliarden Dollar, da die jüngsten Börsenturbulenzen viele Aktien massiv ins Minus brachten. Als Gradmesser für den Geschäftsverlauf gilt diese Kennziffer jedoch als ungeeignet, da sie durch den Ausweis unrealisierter Investmentgewinne und -verluste verzerrt ist und enorm schwankt. Der Druck auf den 89-jährigen Buffett, die hohen Geldreserven von Berkshire Hathaway zu investieren, wird in der Krise derweil nicht geringer. Zum Quartalsende saß man auf liquiden Mitteln in Höhe von 137 Milliarden Dollar. Buffett tut sich mit Zukäufen seit langem schwer, da ihm die Bewertungen zu hoch sind. Nachdem er sich zur Corona-krise bislang recht bedeckt gehalten hatte, zeigte er sich nun optimistisch, dass die USA gestärkt aus der Krise hervorgehen werden, betonte jedoch, dass die Folgen für die Wirtschaft noch schwer einzuschätzen seien. Einer Branche traut Buffett nicht mehr über den Weg – der Luftfahrt: Berkshire habe alle Beteiligungen an Us-fluggesellschaften veräußert. Zu Berkshire gehören an die 90 Unternehmen, hinzu kommen Aktienpakete börsennotierter Großkonzerne wie Coca-cola, Wells Fargo oder Apple.