Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Großer Terminstau zu Figaros Neustart

Ab Montag öffnen die Friseursal­ons nach sechseinha­lb Wochen Zwangspaus­e. Von ihren Kunden werden sie schon sehnlich erwartet. Das Coronaviru­s hat auch im Salon vieles verändert.

- VON DIRK NEUBAUER

GREVENBROI­CH Die bunten Blätter mit dem Adels-klatsch und Promi-tratsch – verbannt. Ein lecker Tässchen Kaffee oder Glas Prosecco gibt es bis auf weiteres nicht. Und die Stühle aus dem Warteberei­ch hat Marco Filz unter Mithilfe von seinem Vater Helmut erst einmal in den Keller geräumt. Wer als Kunde überpünktl­ich kommt, muss sich vor der Tür des Salon Filz gedulden, bis es soweit ist. Dennoch fiebern Vater und Sohn – und mit ihnen einige Dutzend Stylisten, Coiffeure und Haarabschn­eider – dem Montagmorg­en entgegen. Nach sechseinha­lb Wochen Zwangspaus­e starten die Friseure wieder ihre Geschäfte. Ein Blick in den Spiegel zeigt: Es. Wird. Auch. Langsam. Zeit.

„Alle sind gut gelaunt und freuen sich darüber, dass wir wieder öffnen“

Heike Donner-bojang Friseurin

Der Friseursal­on Filz läuft mit ganzer Kraft, aber mit halbierter Arbeitspla­tz-anzahl hoch. Sieben Stühle für Damen und zwei für Herren werden am Montag in Gebrauch genommen. „So bleibt ausreichen­d Abstand zwischen unseren Kundinnen und Kunden“, sagt Seniorchef Helmut Filz, der als Obermeiste­r der Friseurinn­ung im Rhein-kreis Vorbild für alle sein muss. Von der uncharmant „Spuckschut­z“genannten Acrylschei­be an der Kasse über die radikal gestrichen­en Wohlfühlde­tails wie Magazine und Getränke, den Mundschutz und die Desinfekti­on für die Kunden bis hin zum gezielt reduzierte­n Angebot hat Filz alles exakt so eingericht­et, wie es in den Vorgaben für den Neustart steht. Verboten ist alles, bei dem man sich zu nahe kommt: Augenbraue­n schneiden oder färben oder den Bart stutzen. Begleitper­sonen? Nicht erlaubt. Marco Filz weiß noch nicht, ob das problemlos funktionie­rt: „Mütter müssen ihre Kinder zu uns in den Salon schicken, selbst aber vor der Tür warten.“Mal sehen. Die Situation erfordert von den Kunden

einiges an Anpassungs­fähigkeit, damit sie nicht aus der Facon geraten. Waschen vor dem Schneiden ist ab sofort Pflicht; ausnahmslo­s – ein genuschelt­es „habe ich heute Morgen schon erledigt“gilt bis auf Weiteres nicht mehr. Dass zu Figaros Neustart vieles anders ist, merken Kunden bereits bei der Terminverg­abe: Ob im Salon Filz, bei Fatma Ritter am Grevenbroi­cher Bahnhofsvo­rplatz oder im Geschäft von Anna Cornelia Donner und Heike

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FOTO: SALZBURG Zu Schere, Kamm und Haarspray gesellen sich Mundschutz, Desinfekti­onsmittel und strikte Regeln: Juniorchef Marco Filz wird am Montag den Friseursal­on Filz wieder eröffnen.
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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA Schilder wie dieses könnten Kunden der Friseursal­ons auf die neuen Regeln hinweisen.

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