Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
So starten die Neusser Grundschulen
Am 7. Mai soll für die Viertklässler der Präsenzunterricht beginnen. Doch viele Fragen sind ungeklärt – unter anderem wie neben der Notbetreuung, die nun seit Wochen läuft, zusätzlich der Offene Ganztag organisiert werden kann.
NEUSS Die Grundschulen in Neuss bereiten sich darauf vor, dass ab Donnerstag wieder Unterricht für die Viertklässler angeboten wird. Wie es in der nächsten Woche auch für die anderen Jahrgänge weitergeht, steht noch nicht fest. Da heißt es Warten auf die Ergebnisse der Ministerpräsidentenrunde, die am Mittwoch wieder mit der Bundesregierung tagt, sowie auf Entscheidungen der schwarz-gelben Landesregierung aus Düsseldorf. Schuldezernentin Christiane Zangs betont, dass man in Neuss natürlich vorab seine Hausaufgaben gemacht habe, um mögliche Forderungen des Nrw-schulministeriums umsetzen zu können. „Aber es gibt einige offene Fragen. Viertklässler hätten zum Beispiel einen Anspruch auf Ogs-betreuung“, sagt Zangs. „Wir wollen die bestehenden Notgruppen aber nach Möglichkeit nicht mit dieser Ogs-betreuung mischen.“Der Hintergrund: Sollten, wenn nun wieder mehr Kinder unterwegs sind, vermehrt Corona-infektionen auftreten, wäre dann auch die Betreuung von Kindern von Eltern mit sogenannten systemrelevanten Berufen betroffen.
Neuss arbeitet also hinter den Kulissen bereits an Plänen, eine „Schatten-ogs“anbieten zu können. Allerdings ist noch unklar, wie hoch der Bedarf dafür ist. Abgewartet werden muss zudem, was genau die Landesregierung mit dem „rollierenden System“meint, das ab nächster Woche greifen und den Unterricht auch der anderen Jahrgänge vorsieht. Das sieht Dirk Jansen, Vorsitzender des Stadtelternrats, skeptisch. Er spricht sich dafür aus, dass im Mai zunächst nur die Viertklässler wieder beschult werden.
Aktuell hätten die Listen und Anweisungen, die aus Düsseldorf kämen, eine Haltbarkeit von nur wenigen Stunden, sagt Maria Meyen,
Schulleiterin der Pestalozzischule in Grimlinghausen und Sprecherin aller Grundschulen im Stadtgebiet. Dass bereits am Donnerstag normaler Unterricht für die Viertklässler stattfinden kann, hält sie für unwahrscheinlich, da den Jungen und Mädchen zunächst einmal alle Regeln und Abläufe erklärt werden müssten. 71 Viertklässler sind es, die am Donnerstag kommen werden, maximal 15 Kinder werden dann in einem Klassenraum sein. „Wir haben sechs Räume hergerichtet, in sechs weiteren findet seit Montag die Notbetreuung statt, die von anfangs sechs bis sieben Kindern nun auf 30 angestiegen ist“, sagt Meyen. Und obwohl eigentlich vorgesehen ist, dass die Schüler, die Präsenzunterricht
haben, auch – wenn sie angemeldet sind – in die OGS gehen können, wird das an der Pestalozzischule am Donnerstag und Freitag noch nicht funktionieren. Wie es mit der OGS weiter gehe, sollte ab kommenden Montag das rollierende System greifen, werde sich zeigen, sagt Meyen. Maskenpflicht besteht übrigens „nur“außerhalb des Klassenraums, heißt also in den Fluren, auf Toilette, auf dem Schulhof.
„In den Klassen selbst können wir die geforderte Abstandsregelung ja bestens kontrollieren“, sagt Dorothee Mühle, Schulleiterin der Karl-kreiner-schule. Der richtige Abstand werde den Jungen und Mädchen übrigens so erklärt: Mit ausgestrecktem Armen dürfen sich die Finger nicht berühren. Mühle rechnet am Donnerstag mit bis zu 65 Kindern. An der Gladbacher Straße werden die Schüler in eine rote und eine grüne Gruppe eingeteilt, kommen zeitversetzt zum Unterricht und haben auch unterschiedlich Pause. 20 Kinder hat die Kreiner-schule aktuell in der Notbetreuung. Wieviele „Ogs-kinder“zu betreuen sein werden, ist unklar. Eltern sollen Bescheid geben. Auch in der Norfer St.-andreas-schule steht das Raumkonzept für den Unterricht ab Donnerstag. „Wenn ab Montag das rollierende System starten sollte, wird jeder Jahrgang noch sieben bis acht Mal bis zu den Sommerferien beschult“, sagt Schulleiterin Margret Hagen-olbrich.