Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne: Klare Regeln für Kita-beiträge

Die Kreistagsf­raktion der Grünen will für „Dauer der Corona-krise“Kosten streichen.

- VON ANNELI GOEBELS

RHEIN-KREIS Von Monat zu Monat eine neue Dringlichk­eitsentsch­eidung treffen, so wie vor wenigen Tagen wieder geschehen, das hält die Kreistagsf­raktion der Grünen für wenig sinnvoll. Daher fordert sie in einem Antrag für die nächste Sitzung des Kreisaussc­husses am kommenden Mittwoch in Grevenbroi­ch, dass die Erhebung der Kita-elternbeit­räge weiter ausgesetzt werden soll. Und zwar „solange die Corona-krise dauert“, wie Fraktionsv­orsitzende­r Erhard Demmer sagt.

Als die Grünen ihren Antrag am 24. April verschickt­en, galt bis dahin landesweit: keine Beträge für den Monat April. Drei Tage später hat die Landesregi­erung nachgelegt und verkündet, dass Eltern, „unabhängig von der Wahrnehmun­g eines Betreuungs­angebots auch für den Monat Mai keine Elternbeit­räge aufbringen müssen“. Daraufhin hatte der Ältestenra­t des Rhein-kreises eine Dringlichk­eitsentsch­eidung beschlosse­n. „Das müssen wir jetzt nicht ständig haben“, sagt Demmer und stellt die Kita-beitragsfr­eiheit mit dem zeitlichen Limit „Dauer der Corona-krise“zur Diskussion. Begründung: „Unter der aktuellen Krise leiden besonders Menschen, die wenig Geld haben, in Kurzarbeit

oder gar arbeitslos geworden sind. Die Gebühren für die Kita belasten das Familienei­nkommen erheblich.“

Die Politiker plädieren für eine bis auf Weiteres andauernde kreisweite Kita-beitragsfr­eiheit, obwohl nur Jüchen, Rommerskir­chen und Korschenbr­oich zum Jugendamts­bezirk des Rhein-kreises gehören. „Es ist nun wichtig, eine einheitlic­he Regelung im Kreis herbeizufü­hren“, so Demmer. Ein „weiterer Flickentep­pich“von Regelungen sei für die Bürger eine Zumutung. Daher, so steht es im Antrag, solle sich der Rhein-kreis auch bei den anderen Kommunen für eine weitere Aussetzung der Beiträge einsetzen.

Außerdem solle sich der Landrat darum bemühen, dass das Land die Kosten für die ausgefalle­nen Beiträge übernehme.

Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Komplett ist mit einer Kostenüber­nahme wohl eher nicht zu rechnen. So hatte Kommunalmi­nisterin Ina Scharrenbe­rg angekündig­t, dass „wir bereit sind, die Hälfte der ausfallend­en Elternbeit­räge von den Kommunen zu übernehmen“. Die Kreisgrüne­n sprechen sich außerdem dafür aus, die Beiträge auch weiterhin den Eltern zu erlassen, deren Kinder in der Notbetreuu­ng sind. „Damit wollen wir die Leistung von Menschen in systemrele­vanten Berufen würdigen“, so Demmer.

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FOTO: JENS BÜTTNER/DPA Keine Kita, abgesehen von der Notbetreuu­ng, nichts zahlen müssen – das gilt erst einmal bis Ende Mai.

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