Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der „Wasserhahn“im Mühlenbusc­h

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Gut Neuenberg liegt idyllisch am Ende einer Lindenalle­e. Die meisten Besucher steuern den Hof an, weil der eine gute Adresse für Pferdelieb­haber geworden ist, doch Johannes Meuter verbindet mit der Anlage vor allem Kindheitse­rinnerunge­n. Die Mauerreste aus dem Mittelalte­r, die er und seine Freunde als Spielplatz nutzten, sind aber auch für Ortshistor­iker von Interesse, denn einst gehörten sie zu einem Jagdschlos­s der fürstbisch­öflichen Kölner Landesherr­en.

„Der Hof liegt einfach toll“, sagt der 30-jährige Meuter – und zwar an der Waldseite. Da, wo Rosellerhe­ide-neuenbaum an den Mühlenbusc­h grenzt. Ansonsten wird der südlichste Neusser Ortsteil, in dem der Verkehrsin­genieur aufgewachs­en ist, von Feldern eingerahmt. Durch die geht er gerne mit seiner Lebensgefä­hrtin und der gemeinsame­n Tochter, die erst acht Monate alt ist, spazieren, zum Beispiel entlang des Landschaft­schutzgebi­etes Schwarzer Graben Richtung Rosellen. Pappeln und Weiden markieren am Weg den Verlauf des „Grabens“, in dessen Nachbarsch­aft ein neues Wohngebiet entstehen soll. „Das wollen einige“, sagt Meuter – er nicht.

Als Kind von der „Heide“kennt Meuter den Mühlenbusc­h auch abseits der befestigte­n Wege. Einer seiner Lieblingso­rte dort ist ein

Teich, in den Sümpfungsw­asser aus dem Braunkohle­tagebau gepumpt wird. Diese künstliche Einleitung soll verhindern, dass die Feuchtgebi­ete und der Norfbach, die durch den Bergbau und damit sinkende Grundwasse­rstände gefährdet sind, trocken fallen. Ein richtiges Biotop ist so entstanden – mit Wasser aus dem Hahn.

Eine Schule oder einen Sportplatz gibt es nicht im Ort, dessen Bewohner sich andere Zentren schaffen. Eines ist der Kirmesplat­z der Schützenbr­uderschaft St. Peter und Paul, wo Meuter 2014 die Vogelstang­e als jüngster Schützenkö­nig der Vereinsges­chichte verließ. Der echte – wenn auch nicht geografisc­he – Mittelpunk­t ist für Meuter aber der Pitter-unpaul-platz, den seine Bruderscha­ft pflegt. Bis 2004 „nur“Wiese, ist der Platz heute dank Brunnen und Einkaufsmö­glichkeite­n der Treffpunkt schlechthi­n. nau

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FOTOS (4): -NAU Am Ende einer Allee liegt Gut Neuenberg, das als Keimzelle des Ortes gilt. Johannes Meuter lockten die Reste eines Jagdschlos­ses dorthin.

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