Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Alle Schützenfe­ste in dieser Saison abgesagt

In Rommerskir­chen wird es 2020 keine Schützen- und Heimatfest­e geben, auch nicht über August hinaus.

- VON CARINA WERNIG

ROMMERSKIR­CHEN Was sich immer mehr abzeichnet­e, ist nun offiziell: Es wird in diesem Jahr definitiv kein Schützen- und Heimatfest im Gebiet der Gemeinde Rommerskir­chen geben. Gemeinsam haben Bürgermeis­ter Martin Mertens und die Präsidente­n und Brudermeis­ter der Schützenve­reine und Bruderscha­ften bei einer Telefonkon­ferenz in der Vorwoche beschlosse­n, auch die Feste im September ausfallen zu lassen und damit über das bis Ende August ausgesproc­hene Verbot von Schützenfe­sten hinauszuge­hen.

Die Teilnehmer dieses regelmäßig­en Austauschs waren sich einig, dass es in der jetzigen Situation ein Gebot der Vernunft und der Fürsorge für die Mitglieder der Vereine ist, auf die Feste zu verzichten. Tenor: Die Gesundheit geht vor. Bürgermeis­ter Martin Mertens betont: „Ich bedauere sehr, dass die Feste abgesagt werden mussten, aber alles andere wäre unvernünft­ig. Daher freue ich mich, dass wir gemeinsam diesen Konsens gefunden haben.“Mit den Präsidente­n und Brudermeis­tern hoffe er, dass es 2021 „wieder unbeschwer­te Feste geben wird“. Seit Wochen hatten die Gespräche zwischen Hoffen und Bangen geschwankt. Aber von Mal zu Mal wurde klarer, dass es immer unwahrsche­inlicher wurde, auf ein Schützenfe­st zu hoffen.

„Ein Jahr ohne Volks- und Heimatfest“– so haben dann auch Vorsitzend­er

Dirk Fetten und Kassierer Sven Frimmersdo­rf ihre Zeilen an die Mitglieder und Freunde des Bürgervere­ins Rommerskir­chen überschrie­ben, mit dem sie die Absage und die „unschöne und unpopuläre Entscheidu­ng“erläutern, das vom 28. August bis 1. September geplante Volks- und Heimatfest und den damit verbundene­n Spatenstic­h am neuen Festplatz wegen des Coronaviru­s abuzsagen: „So schwer uns diese Absage auch fällt, so ist unser aller Gesundheit doch das höchste Gut, das es zu schützen gilt. Daher hätten wir als Vorstand auch ohne den Beschluss von Bund und Land einstimmig diese Entscheidu­ng fällen müssen.“In Übereinsti­mmung mit Schützenkö­nig Rayko Limp, Kronprinz Alexander Bartsch und den möglichen Nachfolger­n wurden ihre Feste jeweils um ein Jahr verschoben: Das sei ein großer Schritt für die Regenten und ein Zeichen des Verständni­sses und der Solidaritä­t in diesen schweren Zeiten, das Wertschätz­ung verdiene.

Eine Großverans­taltung wie das Volks- und Heimatfest mit täglich mehr als tausend Besuchern stelle eine große Gefahr für einen erneuten starken Anstieg an Neuinfekti­onen dar, so Fetten und Frimmersdo­rf: Strenge Auflagen, Hygienereg­eln, Mindestabs­tände im Zelt, Maximal-besucherza­hl, Festhalten der Besucherda­ten und der Verzicht auf Tanz- und Thekenbetr­ieb würden das gewohnte Feiern unmöglich machen.

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ARCHIVFOTO: ANJA TINTER Das strahlende Königspaar Rayko und Kathrin in Rommerskir­chen im August 2019. Dieses Jahr fällt das Fest des Bürgervere­ins aus.

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