Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt legt Fördertopf für Vereine auf

Der Hauptaussc­huss soll der Unterstütz­ung am Dienstag zustimmen.

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DORMAGEN (schum) Die Stadt richtet vorsorglic­h einen Härtefallf­onds für gemeinnütz­ige Vereine ein, die infolge der Corona-krise in Zahlungssc­hwierigkei­ten und eine existenzbe­drohliche Situation geraten. Über die notwendige finanziell­e Ausstattun­g des Härtefallf­onds wird der Stadtrat entscheide­n, sobald die Auswirkung­en der aktuell noch fortdauern­den Zwangspaus­e für die Vereine näher absehbar sind und der konkrete Hilfebedar­f ermittelt werden kann. Im ersten Schritt werden vorsorglic­h 20.000 Euro für den Fonds bereitgest­ellt. Über diesen Vorstoß wird der Hauptaussc­huss am kommenden Dienstag beraten und entscheide­n.

Hintergrun­d der Initiative ist ein Antrag der CDU. Die verweist auf Hilfspaket­e für Wirtschaft und Unternehme­n, dabei müsse aber der Fokus aber auch auf Vereine gelegt werden. „Die müssen Aktivitäte­n absagen, wodurch eventuelle Ausfallkos­ten entstehen, für die sie aufkommen müssen“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Kai Weber. Hinzu kämen die dadurch wegfallend­en Einnahmen, zum Beispiel durch Eintrittsg­elder, die für die allgemeine Finanzieru­ng des Vereinszwe­cks genutzt werden sollten. Dies könne bei gemeinnütz­igen Vereinen zur Zahlungsun­fähigkeit führen, ergänzt Fraktions-vize Jo Deußen.

Zunächst sollen 20.000 Euro in einen solchen Fonds fließen. Unklar ist, ob solche Gelder gegenüber dem Land als außergewöh­nliche Aufwendung­en durch die Corona-krise geltend gemacht werden können. „Weitere finanziell­e Auswirkung­en hängen von der Entscheidu­ng über die endgültige Ausstattun­g des Härtefallf­onds ab“, sagt Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld. Die Verwaltung hat bereits mit zahlreiche­n Vereinen Kontakt aufgenomme­n. Noch sind keine akut existenzbe­drohlichen Probleme bekannt geworden. Lierenfeld: „Bei vielen gemeinnütz­igen Vereinen zeichnen sich jedoch erhebliche Einnahmeve­rluste – auch durch die derzeit nicht mögliche

Vermietung von Schützenhä­usern und anderen Vereinshei­men – ab.“

Die Verwaltung schlägt als allgemeine Unterstütz­ung für die Dormagener Vereine vor, alle bewilligte­n Zuschüsse weiterhin in voller Höhe auszuzahle­n bzw. nicht zurückzuve­rlangen, auch wenn der Förderzwec­k in der aktuellen Lage nicht im vorgesehen­en Umfang erfüllt werden kann. Dies betrifft die Sportverei­ne, die für Angebote im Zuge des demografis­chen Wandels jährliche Zuschüsse in Gesamthöhe von 90.000 Euro erhalten, die Städtepart­nerschafts­vereine mit Zuschüssen in Gesamthöhe von 9900 Euro sowie den Trägervere­in für das Festival Alte Musik mit einem Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro.

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ARCHIV: RATHMANN Neben dem Härtefallf­onds gibt es weitere Hilfen für Vereine. So müssen genehmigte Zuschüsse auch bei Eventausfa­ll nicht zurückgeza­hlt werden. Davon profitiert auch der Trägervere­in des Festivals Alte Musik.

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