Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue 360-Grad-straßenbil­der sollen den Stadt-etat entlasten

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GREVENBROI­CH (cso-) Kein Pappenstie­l: 48.000 Euro will die Stadt für neue 360-Grad-panoramabi­lder von allen Straßen und Plätzen ausgeben – doch mit dieser Investitio­n möchte sie künftig kräftig Geld einsparen. Am Donnerstag soll der Haupt- und Finanzauss­chuss für die Einführung des neuen Systems grünes Licht geben.

Mit den Panoramabi­ldern und den bereits vorhandene­n Luftbildau­fnahmen könnten Rathaus-mitarbeite­r bei vielen Verwaltung­saufgaben bereits am Bildschirm die Situation vor Ort einschätze­n, erklärt Bürgermeis­ter Klaus Krützen. „Die Unterstütz­ung durch dieses System ist geeignet, eine Vielzahl von Ortstermin­en entbehrlic­h zu machen.“Anwendungs­beispiele sieht die Stadt reichlich. Das reicht von der Stadtplanu­ng über die Betrachtun­g der Rettungs- und Fluchtwege bis zur Ermittlung der Straßenrei­nigungsgeb­ühr. Auch Gefahrenpu­nkte auf Schulwegen könnten so erkannt werden.

Die Verwaltung stützt sich dabei auf Erfahrunge­n, wie sie bereits etwa in Leverkusen, Troisdorf und Frechen mit dem System gemacht wurden. Krützen betont, dass mit einer solchen digitalen Lösung, die auch fürs Homeoffice geeignet sein soll, Ortstermin­e nicht völlig wegfallen. Abstimmung­en und Einbindung von Anliegern beispielsw­eise sollten weiter vor Ort erfolgen.

Die Stadt hat das Einsparpot­enzial beispielha­ft für eine Diensteinh­eit mit 25 Mitarbeite­rn ermittelt. Sollten drei von vier Außentermi­nen unnötig werden, könnten im Jahr bis zu 90.000 Euro eingespart werden – überwiegen­d Personalko­sten im Außendiens­t, aber auch 4600 Euro für Treibstoff. Zudem könnten sechs Tonnen Kohlendiox­id-ausstoß vermieden werden.

Zunächst aber müssen 350 Kilometer Straßen aufgenomme­n werden. Dafür und für das erste Jahr der Nutzung werden rund 48.000 Euro fällig. Im zweiten Jahr würden nach Erfahrunge­n anderer Kommunen etwa 7200 Euro an Kosten anfallen. Im dritten Jahr allerdings müssten die Panoramabi­lder wegen der Aktualität erneuert werden. Stimmt der Ausschuss der Einführung zu, könnte nach der Ausschreib­ung und Vergabe das Panoramabi­ld-system noch 2020 zum Einsatz kommen.

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