Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Unprofessionelle Arbeit
Keine Absprachen, keine Protokolle, zu wenig Arbeitseifer, steigende Kosten und keine Fertigstellung in Sicht – es ist unglaublich, was seit ein paar Jahren rund um das Doppel-projekt Sekundarschule/lernort Horrem geschieht! Es sind schließlich keine Lässlichkeiten, die sich im fürs Bauen zuständigen Eigenbetrieb und im Ingenieurbüro abspielen. Es wird seit langer Zeit unprofessionell gearbeitet, nicht anders sind die Sonder- und Prüfberichte zu verstehen. Offenbar immer noch. Im Mai vergangenen Jahres wurde der Leiter des Eigenbetriebs versetzt, Ende des Jahres sogar entlassen. Viel geändert hat sich dadurch nicht, denn die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Am Dienstag bekommen die Hauptausschussmitglieder per Tischvorlage einen aktuellen Situationsbericht zu dem Großprojekt vorgelegt. Darin wird es um Verzögerungen und Verteuerungen gehen, alles andere wäre eine (endlich mal positive) Überraschung.
Die Berichte zeigen neben handwerklichen Fehlern auch, dass das Tischtuch zwischen den Beteiligten zerrissen ist. Sie belegen auch die Führungsschwäche und Versäumnisse im Eigenbetrieb beim dortigen, ehemaligen Leiter, aber auch bei dessen Chefin, der ausgeschiedenen Beigeordneten Tanja Gaspers, die ihren Laden nicht im Griff hatte. Das alles spielt sich hinter verschlossenen Türen ab. Rathaus-chef Erik Lierenfeld wäre gut beraten, nicht nur groß eine Sonderprüfung und Aufklärung anzukündigen, wie im vergangenen Jahr, sondern dann auch den Bürgern zu verraten, was diese ergeben hat. Er muss auch zeigen, dass er den Laden im Griff hat.