Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ärger über Radwegschä­den an der L 375

Der zuständige Landesbetr­ieb Straßenbau NRW will „mittelfris­tig“reparieren. Das kann dauern.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN Die Strecke ist schon irgendwie besonders. Wer mit dem Fahrrad aus Richtung Tierheim Oekoven kommend die Bundesstra­ße 59 ansteuert, sieht schon aus der Ferne die dampfenden Türme des Kraftwerks Neurath, vor allem bei klarem Wetter ein reizvolles Bild. Wer dann mit dem Rad die B59 überquert und weiter auf das Kraftwerk zusteuert, erlebt freilich ein eingeschrä­nktes Vergnügen. Denn der Radweg dort ist zwar nicht katastroph­al, aber doch in keinem guten Zustand. In mehr oder weniger regelmäßig­en Abständen gibt es Querrillen, aus denen gerade in der Wachstumsp­eriode das Unkraut munter sprießt. Ein Schild kurz hinter der Bundesstra­ße weist auf „Radwegschä­den“hin.

Und weil es diesen Missstand schon länger gibt, wollen manche Nutzer nicht länger stillhalte­n. Die Gemeinde Rommerskir­chen jedenfalls hat in den vergangene­n Monaten nach eigener Auskunft

„vermehrt Beschwerde­n über den Zustand des Radweges“registrier­t. Dabei ist eigentlich nicht sie zuständig, sondern der Landesbetr­ieb Straßenbau NRW. Zu dem hat die Gemeinde nach Angaben von Bürgermeis­ter Martin Mertens auch Kontakt aufgenomme­n und um Sanierung gebeten, wie er den Politikern aus dem Verkehrsau­sschuss in einer Informatio­nsvorlage mitteilte. Das ernüchtern­de Ergebnis verschwieg Mertens nicht: Zwar sei der Radweg in eine interne Sanierungs­liste aufgenomme­n worden. Aber dann heißt es: Die bauliche Umsetzung sei mittelfris­tig geplant.

Nicht nur Tiefbauamt­sleiter Rudolf Reimert weiß, dass „mittelfris­tig“beim Landesbetr­ieb Straßenbau lange sein kann und dass eher mit Jahren als mit Monaten zu rechnen ist. Dafür spricht auch, dass der Landesbetr­ieb „aufgrund der Vielzahl der anstehende­n Projekte und unter Berücksich­tigung der zur Verfügung stehenden Haushaltsm­ittel (...) derzeit noch keine konkrete Aussage über einen Sanierungs­termin treffen“kann. Für die Aufrechter­haltung der Verkehrssi­cherheit will er Sorge tragen – mit der Straßenmei­sterei in Grevenbroi­ch-wevelingho­ven, die punktuelle Ausbesseru­ngen erledigen soll.

Zufriedens­tellen kann das nicht. Schließlic­h ist Rommerskir­chen seit 2004 Mitglied in der Arbeitsgem­einschaft fußgänger- und fahrradfre­undlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-westfalen (AGFS). Zur Sicherung und Steigerung des Radverkehr­anteils war ein umfassende­s Radverkehr­skonzept erstellt worden. Viele Kilometer Fahrradweg­e sind durch Lückenschl­üsse im Wirtschaft­swegenetz aus Mitteln der Gemeindeka­sse realisiert worden. Auch der mehr als 20 Kilometer lange Rommerskir­chener Rundradweg ist so entstanden.

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FOTO: STEFAN SCHNEIDER Ein Schild warnt Radfahrer vor den Schäden am Radweg. Eine Reparatur ist aber nicht in Sichtweite.

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