Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gottesdien­st vertraut und doch anders

Pfarrer Marc Zimmermann zelebriert­e die erste Messe in St. Andreas seit Beginn der Corona-krise.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Wie gewohnt standen Blumen auf dem Altar sowie bei Ambo und Tabernakel. Im Marienmona­t Mai waren die Leuchter an der Madonnenfi­gur mit weißen Bändern geschmückt. So strahlte die St. Andreas-kirche einerseits das vertraute Erscheinun­gsbild eines „normalen“Sonntags im Mai aus, während doch anderersei­ts die Corona bedingte Regie der Sicherheit­svorkehrun­gen das Bekannte verwandelt­e. Am auffälligs­ten war wohl die räumliche Distanz zwischen den Gläubigen. Sitzplätze waren nummeriert und daran befestigte rote Bänder wiesen wie auch die Bodenmarki­erungen gut sichtbar die Abstände eines Social Distancing beim gemeinsame­n Beten und Singen aus.

Nach mehrwöchig­er Pause feierte Pfarrer Marc Zimmermann am Sonntag um 9.30 Uhr und 11 Uhr erstmals wieder öffentlich zugänglich die Messe. Vor Beginn der Liturgie wandte sich der Geistliche an die Gläubigen: „Ich freue mich, dass Sie hier sind. Das war für Wochen eine leere Kirche“, betonte er. Er habe noch alle wiedererka­nnt, trotz Masken. Die Frisuren stimmten offenbar, sagte der Geistliche scherzend und sichtlich froh über den Neustart. Die Kirchenbes­ucher saßen im gebotenen Abstand zu ihm und den anderen Gemeindemi­tgliedern. Die meisten folgten der Empfehlung, einen Nasen-mund-schutz zu tragen. Zuvor hatten sie die Kirche durch das Seitenport­al betreten, sich mit Namen und Telefonnum­mer in die Anwesenhei­tsliste beim Eingang eingetrage­n und von einem der im Ordnungsdi­enst eingeteilt­en Schützen an ihren Platz geleiten lassen.

Wegen der Kontaktspe­rre zelebriert­e Zimmermann die Messe ohne Unterstütz­ung von Messdiener­n. Küster Dirk Wupper hielt die gebotene Distanz zum Pfarrer ein. Während der Messe bezog sich der Geistliche mehrfach auf die Pandemie. So bat er etwa um ein besonderes Gedenken für die Verstorben­en, die wegen der Corona-krise in aller Stille beerdigt werden mussten. Er nannte die Namen aller Gemeindemi­tglieder, die seit dem 6. März verstorben sind. Das Wort Gottes empfahl Zimmermann auch und gerade als Zuspruch in einer Zeit, die „nicht so einfach“sei. Vor der Kommuniona­usgabe desinfizie­rte er sich die Hände. Eine Kniebank im Mittelschi­ff gab hier den Abstand vor. Im Bestreben, die aktuellen Regeln einzuhalte­n, folgten die Gläubigen erst ein wenig zögerlich, doch dann entschiede­n der Einladung zur Kommunion. Nach der Messe verließen sie den Vorgaben folgend die Kirche durch das Hauptporta­l.

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FOTO: THOREN Schützen der Korschenbr­oicher Bruderscha­ften St. Sebastianu­s und St. Katharina Junggesell­en übernahmen den vorgeschri­ebenen Ordnungsdi­enst.
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FOTO: DETLEF ILGNER Die Gemeindemi­tglieder hielten den Abstand zueinander in der Kirche St. Andreas ein.

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