Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
FDP: „Befürchtungen sind bestätigt“
Fraktionen nehmen zur Verschiebung des Gesamtschul-starts Stellung.
GREVENBROICH (cso-) Im Sommer 2021 sollte die dritte Gesamtschule starten, doch der Termin ist nicht zu halten: Die Stadt vermag der Bezirksregierung nicht darzulegen, wie sie den 32 Millionen Euro teuren Ausbau der heutigen Realschule am Heyerweg stemmen will.
„Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt“, sagt Fdp-fraktionschef Michael Schumacher. Die Liberalen hatten bereits im Februar von einem „immensen Investitionsaufwand“gesprochen und Bürgermeister Klaus Krützen aufgefordert, die Kosteneinschätzung so schnell wie möglich öffentlich zu machen. Zugleich hatte sich die FDP gegen die Umwandlung der Realschule in eine dritte Gesamtschule ausgesprochen. „Realschüler brauchen eine Heimat in Grevenbroich“, sagt Schumacher. Seine Fraktion hat vorgeschlagen, die Realschule zu erhalten und sie in die frühere Realschule Bergheimer Straße zu verlegen, dort sei sie besser zu erreichen. „Der zentrale Standort würde „die Akzeptanz der Schule stärken“.
„Wir dürfen keinen Schnellschuss machen. Jetzt ist freies Denken nötig, muss eine grundsätzliche Planung in allen Richtungen erstellt werden“, sagt Cdu-fraktionschef Wolfgang Kaiser. Die Union hat sich bislang wie andere Fraktionen
für die dritte Gesamtschule ausgesprochen, die an der Bergheimer Straße starten und später zum Heyerweg ziehen sollte. Jetzt möchte die CDU „in aller Ruhe sowohl den Standort als auch die Kosten prüfen und danach entscheiden“, sagt Kaiser, der betont: „Es muss etwas passieren, beim Status quo darf es nicht bleiben.“
Aus Sicht der Grünen soll die Stadt am Ziel der dritten Gesamtschule festhalten. „Der Bedarf ist da“, sagt Fraktionsvorsitzender Dirk Gawlinski. Dass die Finanzierung für die Schulerweiterung am Heyerweg Probleme machen würde, sei schon vor Corona erkennbar gewesen. „Wir müssen abwarten, wie die Unterstützung der Kommunen wegen der Pandemie aussieht.“Gawlinski geht davon aus, dass – wie bereits bei der Digitalisierung – die Kommunen künftig „mehr Unterstützung von Bund und Land für schulische Projekte erhalten“.