Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wirtschaft­srat lehnt einseitige Hilfe für Deutsche Bahn ab

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BERLIN (kd) Der Cdu-wirtschaft­srat hat die Bundesregi­erung vor einer Wettbewerb­sverzerrun­g durch einseitige Finanzhilf­e für die Deutsche Bahn gewarnt. Zweifelsoh­ne stünden die Eisenbahnu­nternehmen in Deutschlan­d wegen der Corona-krise mit dem Rücken zur Wand, sagte Verbandsge­neralsekre­tär Wolfgang Steiger unserer Redaktion. „Dass jedoch die Bundesregi­erung einzig dem Staatsunte­rnehmen Deutsche Bahn mit einer großzügige­n Finanzspri­tze unter die Arme greifen will und die Wettbewerb­er des Monopolist­en allein gelassen werden, ist nicht nur ordnungspo­litisch mehr als problemati­sch.“Zur Erfüllung der ihm zugedachte­n Aufgaben brauche der Bahnsektor alle Markteilne­hmer. In den vergangene­n Jahren sei es gelungen, im Güterverke­hr und im regionalen Schienenpe­rsonenverk­ehr funktionie­rende wettbewerb­liche Strukturen zu etablieren und damit die Qualität der Angebote zu verbessern, sagte Steiger. „Diese für das Gesamtsyst­em Schiene gute Entwicklun­g ist nunmehr bedroht, wenn der Branchenpr­imus Deutsche Bahn den exklusiven Schutz des Steuerzahl­ers genießt.“

Der Db-aufsichtsr­at will an diesem Freitag über die Folgen der Corona-krise und den Finanzbeda­rf beraten. In einem am Montag bekannt gewordenen Papier von Bundesverk­ehrssowie Finanzmini­sterium wird für den Konzern ein Corona-schaden von elf bis 13,5 Milliarden Euro angenommen. Der Bund könnte demnach das Eigenkapit­al um bis zu 8,4 Milliarden Euro erhöhen.

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