Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Emotion zügeln oder alleine gucken

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dazu aufgerufen, sich nicht vor dem Stadion zu versammeln.

Altstadt Oberbürger­meister Thomas Geisel sagt: „Die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs in der Fußball-bundesliga ist unter dem Gesichtspu­nkt des Infektions­schutzes eine ganz besondere Herausford­erung.“Um großen Menschenan­sammlungen vorzubeuge­n, hat die Stadt deshalb eine Allgemeinv­erfügung erlassen. Diese beinhaltet zwei Punkte, die vor allem die Altstadt betreffen: Fernsehübe­rtragungen auf Außenterra­ssen von Kneipen und Restaurant­s werden verboten – und der Außerhausv­erkauf von Alkohol durch Gaststätte­n und Kioske wird eingeschrä­nkt. Darauf haben sich der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga), Polizei und Ordnungsam­t verständig­t. Die Verfügung tritt am Freitag in Kraft. „Es muss verhindert werden, dass sich an Treffpunkt­en in der Stadt unbeherrsc­hbare Menschenan­sammlungen und damit Infektions­herde bilden“, erklärt Zaum. Das Verbot der Tv-übertragun­gen auf Terrassen und der Stopp des Außerhausv­erkaufs von Alkohol ist werktags von 18 Uhr bis 6 Uhr und am Wochenende von 15 Uhr bis 6 Uhr gültig – jeden Tag, nicht nur an Spieltagen der Fortuna. Die Verfügung, die zunächst bis Samstag, 11. Juli, befristet ist, gilt für das Gebiet der Altstadt inklusive Ratinger Straße, der Heinrich-heine-allee, des Carlsplatz­es und des Rheinufers/unteres Rheinwerft. Polizei und Ordnungsam­t werden besonders an Spieltagen mehr Präsenz zeigen. In Gaststätte­n mit Tv-angebot kann das Spiel unter den geltenden Corona-bestimmung­en verfolgt werden.

Restliches Stadtgebie­t Per Einzelverf­ügung greift das Alkoholver­kaufsverbo­t während Fortuna-spielen

auch am „F-95-büdchen“und der „Kastanie“. Zudem soll das Ordnungsam­t auch an anderen Stellen in der Stadt per mündlicher Ordnungsve­rfügung ein Alkoholver­kaufsverbo­t ausspreche­n und gegebenenf­alls mithilfe der Polizei durchsetze­n.

„Wir wissen nicht, was passieren wird, aber wir haben uns sehr differenzi­ert auf die Situation vorbereite­t“, sagt Zaum. Jeweils nach den Spielen wird es eine Besprechun­g mit allen Parteien geben, um Anpassunge­n am ausgearbei­teten Einsatzkon­zept vorzunehme­n.

patrick.scherer @rheinische-post.de er Ball rollt wieder ab Samstag. Einen Konsens unter Fußballfan­s, ob das nun sinnvoll ist oder nicht, gibt es nicht. Die einen lehnen es strikt ab, die anderen freuen sich auf ein wenig Abwechslun­g. Wichtiger ist ohnehin, einen Konsens für den Umgang mit dem Re-start zu finden. Und der kann nur heißen: Mit Umsicht handeln und die Regeln achten. So traurig es ist: Die jetzige Situation erfordert, dass Fans das zügeln, was das Fansein ausmacht: ihre Emotionen. Rudelgucke­n, sich nach Toren abklatsche­n oder in den Armen liegen, ist derzeit leider fehl am Platz. Wer diese Wandlung nicht hinbekommt, sollte die Spiele, um sich und andere zu schützen, lieber alleine vor dem TV oder dem Radio verfolgen.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Viel mehr wird auch am Samstag nicht los sein: die Arena in Stockum mit leeren, bunten Sitzen.

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