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Heil will Lohnfortza­hlung für Eltern verlängern

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BERLIN (epd) Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) will sich dafür einsetzen, dass Eltern, die ihre Kinder wegen der Corona-einschränk­ungen weiterhin zu Hause betreuen müssen, auch künftig noch unterstütz­t werden. Er kündigte am Freitag im Bundesrat an, dies werde am kommenden Montag auch Thema bei einem Treffen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) mit Gewerkscha­ften und Arbeitgebe­rn sein.

Heil appelliert­e an Bund und Länder, einen Anlauf für eine Anschlussr­egelung zu starten. Die Lohnfortza­hlung, die derzeit noch gilt, „läuft jetzt aus“, sagte der Minister. Bisher bekommen Eltern nach einer Regelung im Infektions­schutzgese­tz eine Lohnfortza­hlung von 67 Prozent des Nettoeinko­mmens bis zu einer Grenze von 2016 Euro im Monat, wenn sie nicht arbeiten können, weil ihre Kinder nicht betreut werden. Die Lohnersatz­leistung wird von Bund und Ländern je zur Hälfte finanziert, was einige Länder kritisiere­n.

Die Regelung gilt seit dem 30. März. Insgesamt könnten Paare

damit bis zu zwölf Wochen mit Lohnersatz zu Hause bleiben, weil jedes Elternteil Anspruch auf sechs Wochen Lohnfortza­hlung habe, erläuterte ein Sprecher des Arbeitsmin­isteriums am Freitag in Berlin. Für eine Anschlussr­egelung sei eine zügige Einigung von Bund und Ländern notwendig, hieß es weiter. „Auch in Zeiten, in denen Schulen und Kitas schrittwei­se geöffnet werden und die Notbetreuu­ng ausgebaut wird, ist eine entspreche­nde Lösung notwendig“, erklärte der Sprecher.

Bundesfami­lienminist­erin Franziska Giffey (SPD) erklärte, wie eine Anschlussr­egelung aussehen könne, hänge auch von der weiteren Öffnung von Betreuungs­kapazitäte­n ab. Grundsätzl­ich vereinbart sei mit den Ländern, dass Alleinerzi­ehende ihre Kinder in die Notbetreuu­ng geben können. Die Fraktionsv­orsitzende der Grünen, Katrin Göring-eckardt, sagte den Zeitungen der Funke-mediengrup­pe, es sei „realitätsf­remd“, dass die Bundesregi­erung die Regelungen zur Lohnfortza­hlung nicht verlängern wolle.

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