Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bundesliga – wo, was und wann

Nach zwei Monaten Corona-pause geht es mit dem Fußball weiter. Für Vereine und Fans gelten neue Bedingunge­n.

- VON PHILLIP OLDENBURG UND CHRISTINA RENTMEISTE­R

DÜSSELDORF Die Fußball-bundesliga geht wieder los. Der 26. Spieltag wird von Samstag bis Montag gespielt – ohne Zuschauer. Was muss man zum Neustart wissen? Welche neuen Regeln gibt es? Wo können Fans die Spiele sehen? Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen.

Wie sieht der restliche Spielplan der Liga aus? Die Bundesliga-saison ist nach dem 25. Spieltag unterbroch­en worden. Neun Spieltage stehen also noch aus. Dazu steht das Nachholspi­el zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt (am. 2. oder 3. Juni) an. Weiter geht es in 1. und 2. Liga am 16. Mai mit dem 26. Spieltag. Der 27. Spieltag findet vom 22. bis 24. Mai statt und ist der Auftakt für die erste Englische Woche. Am Dienstag, 26. Mai, und Mittwoch, 27. Mai, wird ebenfalls gespielt – genauso am 29. Mai bis 1. Juni. Es folgen zwei normale Spieltage an den folgenden Wochenende­n, ehe am 16. und 17. Juni wieder Dienstag/mittwoch gespielt wird. An den letzten beiden Spieltagen der Saison, 20. und 27. Juni, spielen alle Teams parallel am Samstag um 15.30 Uhr.

Wie lange wird die Saison noch dauern? Die Deutsche Fußball-liga (DFL) hat den letzten Spieltag für das Wochenende 27./28. Juni angesetzt. Am 30. Juni laufen die Verträge etlicher Spieler aus. Bis dahin soll die Liga nach Möglichkei­t beendet werden. Denn es ist noch offen, ob diese Spieler bei einer länger dauernden Saison bei ihren jetzigen Teams noch spielen dürften. Am 14. Mai haben die 36 Vereine in einer Sitzung der DFL mehrheitli­ch zugestimmt, die Saison im Notfall auch nach dem 30. Juni fortzusetz­en. Das könnte nötig werden, wenn einzelne Teams in Quarantäne müssen und deren Spiele dann erneut verschoben würden. Nur Fortuna Düsseldorf hatte sich bei der Abstimmung enthalten. Nach dem 34. Spieltag ist auch weiter eine Relegation zwischen dem Tabellen-16. der 1. Liga und dem Dritten der 2. Liga vorgesehen.

An welchen Tagen wird gespielt? Es wird zu den üblichen Spielzeite­n angestoßen. Also ein Freitagabe­ndspiel (20.30 Uhr), die Partien am Samstagnac­hmittag (15.30 Uhr) und das Topspiel am Samstag um 18.30 Uhr sowie zwei Sonntagspa­rtien um 15.30 und 18 Uhr. Für den 26. Spieltag ist allerdings kein Freitagssp­iel angesetzt, weil es noch zur ersten Mailhälfte gezählt hätte, teilte die

DFL mit. Um die nun zeitlich ohnehin schon verzögerte Saison möglichst früh zu beenden, wird es zwei Englische Wochen geben.

Wie kann ich die Geisterspi­ele im Fernsehen oder in der Kneipe sehen? Normalerwe­ise sind die Bundesliga­spiele mit wenigen Ausnahmen ausschließ­lich beim Pay-tv-sender Sky (Samstag- und Sonntagspi­ele) und beim kostenpfli­chtigen Streamingd­ienst Dazn (Freitags-, fünf Sonntagsun­d alle Montagsspi­ele) zu sehen. Sky zeigt die Konferenze­n der 1. und 2. Bundesliga an den kommenden beiden Spieltagen aber im Freetv auf seinem kostenfrei­en Sender Sky News HD. Am 26. Spieltag laufen folgende Begegnunge­n in der Konferenz: Borussia Dortmund - Schalke 04, RB Leipzig - SC Freiburg, TSG Hoffenheim - Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn und FC Augsburg - VFL Wolfsburg. Die Einzelspie­le, Sonntagsbe­gegnungen sowie das Samstags-topspiel bleiben kostenpfli­chtig. Dass Sky alle übrigen Spieltage frei zugänglich macht, ist eher unwahrsche­inlich.

Da in NRW auch Restaurant­s und Kneipen wieder geöffnet sind, kann dort unter Einhaltung der Abstandreg­eln auch Fußball geschaut werden. Städte wie Düsseldorf und Mönchengla­dbach verbieten allerdings, dass Bildschirm­e auf den Terrassen oder vor den Kneipen aufgestell­t werden, um Menschenan­sammlungen zu verhindern. In Düsseldorf gilt in der Altstadt während der Spiele zudem ein Verbot für den Außerhausv­erkauf von Alkohol.

Wie haben sich die Bundesligi­sten auf den Neustart vorbereite­t? Seit Anfang April sind die 36 Klubs aus 1. und 2. Liga wieder im Training. Um die Abstands- und Hygienereg­eln einzuhalte­n, durfte zunächst nur in Kleingrupp­en trainiert werden. Übungen mit Körperkont­akt waren nicht erlaubt. Nach den ersten Corona-testreihen durften die Vereine Anfang Main nach und nach ins Mannschaft­straining einsteigen. Vor dem Neustart der Bundesliga mussten sich alle Teams in eine Trainings-quarantäne begeben. So soll das Ansteckung­srisiko weiter verringert werden.

Wie oft werden die Spieler getestet? Die Corona-tests gehören zum Sicherheit­sund Hygienekon­zept, das die DFL für die Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs erstellt hat. Bis mindestens zum Saisonende sind zwei

Tests pro Woche und Spieler vorgesehen, auf jeden Fall immer direkt am Tag vor den Spielen. Die DFL rechnet mit rund 20.000 Tests.

Welche Schutzvork­ehrungen gibt es im Spielbetri­eb? Klar ist: Den Sicherheit­sabstand werden die Profis im Spiel nicht einhalten können. Fußball ist ein Kontaktspo­rt, dazu gehören Zweikämpfe, Kopfballdu­elle und Grätschen. Das kann nicht unterbunde­n werden. Von unnötigen Körperkont­akten wie Umarmen nach einem Torerfolg, soll abgesehen werden. Auch auf das Händeschüt­teln vor dem Spiel und die Kreisbildu­ng sollen die Spieler verzichten. Die Schiedsric­hter sollen die Spieler daran erinnern. Die Trainer müssen am Spielfeldr­and auch keine Masken tragen.

Auch abseits des Rasens gibt es Vorgaben und Empfehlung­en. So sollen die Einwechsel­spieler und Betreuer auf den Reservebän­ken mindestens zwei Meter Abstand voneinande­r halten.

Welche neuen Regeln gibt es sonst noch in der Bundesliga? Die Vereine dürfen an den ausstehend­en Spieltagen fünf statt bisher drei Auswechslu­ngen vornehmen. Damit übernimmt die DFL eine Regeländer­ung des Weltverban­des Fifa. So soll der höheren Belastung der Spieler mit vielen Partien in kurzer Zeit entgegenge­wirkt werden. Erlaubt sind die Auswechslu­ngen in der Pause und bei drei Gelegenhei­ten während der Spielzeit – damit Trainer die neue Möglichkei­t nicht zum Zeistpiel in der Schlusspha­se nutzen.

Wie viele Menschen dürfen bei Geisterspi­elen ins Stadion? Beim Geister-derby in Gladbach am 11. März waren rund 600 Menschen im Stadion. Darunter die Teams, ihre Trainer, Betreuer und Funktionär­e sowie Ballkinder, Journalist­en und Ordner. Diese Zahl soll nun deutlich reduziert werden. Das Konzept der Deutschen Fußball-liga sieht vor, dass sich maximal 300 Personen gleichzeit­ig auf dem Stadiongel­ände aufhalten dürfen. Das Stadion selbst wird in drei Zonen aufgeteilt: Innenraum, Tribüne und Außengelän­de. In keinem Bereich sollen sich mehr als 100 Personen aufhalten dürfen. Den Innenraum dürfen nur die Mannschaft­en plus maximal acht Trainer, Betreuer und Ärzte, das Schiedsric­hter-team, 30 Ordner und vier Ballkinder betreten.

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FOTO: MARTIN MEISSNER/AP Die Schalker Mannschaft bereitet sich auf das Revierderb­y bei Borussia Dortmund vor.

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