Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bundesliga – wo, was und wann
Nach zwei Monaten Corona-pause geht es mit dem Fußball weiter. Für Vereine und Fans gelten neue Bedingungen.
DÜSSELDORF Die Fußball-bundesliga geht wieder los. Der 26. Spieltag wird von Samstag bis Montag gespielt – ohne Zuschauer. Was muss man zum Neustart wissen? Welche neuen Regeln gibt es? Wo können Fans die Spiele sehen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie sieht der restliche Spielplan der Liga aus? Die Bundesliga-saison ist nach dem 25. Spieltag unterbrochen worden. Neun Spieltage stehen also noch aus. Dazu steht das Nachholspiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt (am. 2. oder 3. Juni) an. Weiter geht es in 1. und 2. Liga am 16. Mai mit dem 26. Spieltag. Der 27. Spieltag findet vom 22. bis 24. Mai statt und ist der Auftakt für die erste Englische Woche. Am Dienstag, 26. Mai, und Mittwoch, 27. Mai, wird ebenfalls gespielt – genauso am 29. Mai bis 1. Juni. Es folgen zwei normale Spieltage an den folgenden Wochenenden, ehe am 16. und 17. Juni wieder Dienstag/mittwoch gespielt wird. An den letzten beiden Spieltagen der Saison, 20. und 27. Juni, spielen alle Teams parallel am Samstag um 15.30 Uhr.
Wie lange wird die Saison noch dauern? Die Deutsche Fußball-liga (DFL) hat den letzten Spieltag für das Wochenende 27./28. Juni angesetzt. Am 30. Juni laufen die Verträge etlicher Spieler aus. Bis dahin soll die Liga nach Möglichkeit beendet werden. Denn es ist noch offen, ob diese Spieler bei einer länger dauernden Saison bei ihren jetzigen Teams noch spielen dürften. Am 14. Mai haben die 36 Vereine in einer Sitzung der DFL mehrheitlich zugestimmt, die Saison im Notfall auch nach dem 30. Juni fortzusetzen. Das könnte nötig werden, wenn einzelne Teams in Quarantäne müssen und deren Spiele dann erneut verschoben würden. Nur Fortuna Düsseldorf hatte sich bei der Abstimmung enthalten. Nach dem 34. Spieltag ist auch weiter eine Relegation zwischen dem Tabellen-16. der 1. Liga und dem Dritten der 2. Liga vorgesehen.
An welchen Tagen wird gespielt? Es wird zu den üblichen Spielzeiten angestoßen. Also ein Freitagabendspiel (20.30 Uhr), die Partien am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) und das Topspiel am Samstag um 18.30 Uhr sowie zwei Sonntagspartien um 15.30 und 18 Uhr. Für den 26. Spieltag ist allerdings kein Freitagsspiel angesetzt, weil es noch zur ersten Mailhälfte gezählt hätte, teilte die
DFL mit. Um die nun zeitlich ohnehin schon verzögerte Saison möglichst früh zu beenden, wird es zwei Englische Wochen geben.
Wie kann ich die Geisterspiele im Fernsehen oder in der Kneipe sehen? Normalerweise sind die Bundesligaspiele mit wenigen Ausnahmen ausschließlich beim Pay-tv-sender Sky (Samstag- und Sonntagspiele) und beim kostenpflichtigen Streamingdienst Dazn (Freitags-, fünf Sonntagsund alle Montagsspiele) zu sehen. Sky zeigt die Konferenzen der 1. und 2. Bundesliga an den kommenden beiden Spieltagen aber im Freetv auf seinem kostenfreien Sender Sky News HD. Am 26. Spieltag laufen folgende Begegnungen in der Konferenz: Borussia Dortmund - Schalke 04, RB Leipzig - SC Freiburg, TSG Hoffenheim - Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn und FC Augsburg - VFL Wolfsburg. Die Einzelspiele, Sonntagsbegegnungen sowie das Samstags-topspiel bleiben kostenpflichtig. Dass Sky alle übrigen Spieltage frei zugänglich macht, ist eher unwahrscheinlich.
Da in NRW auch Restaurants und Kneipen wieder geöffnet sind, kann dort unter Einhaltung der Abstandregeln auch Fußball geschaut werden. Städte wie Düsseldorf und Mönchengladbach verbieten allerdings, dass Bildschirme auf den Terrassen oder vor den Kneipen aufgestellt werden, um Menschenansammlungen zu verhindern. In Düsseldorf gilt in der Altstadt während der Spiele zudem ein Verbot für den Außerhausverkauf von Alkohol.
Wie haben sich die Bundesligisten auf den Neustart vorbereitet? Seit Anfang April sind die 36 Klubs aus 1. und 2. Liga wieder im Training. Um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, durfte zunächst nur in Kleingruppen trainiert werden. Übungen mit Körperkontakt waren nicht erlaubt. Nach den ersten Corona-testreihen durften die Vereine Anfang Main nach und nach ins Mannschaftstraining einsteigen. Vor dem Neustart der Bundesliga mussten sich alle Teams in eine Trainings-quarantäne begeben. So soll das Ansteckungsrisiko weiter verringert werden.
Wie oft werden die Spieler getestet? Die Corona-tests gehören zum Sicherheitsund Hygienekonzept, das die DFL für die Fortsetzung des Spielbetriebs erstellt hat. Bis mindestens zum Saisonende sind zwei
Tests pro Woche und Spieler vorgesehen, auf jeden Fall immer direkt am Tag vor den Spielen. Die DFL rechnet mit rund 20.000 Tests.
Welche Schutzvorkehrungen gibt es im Spielbetrieb? Klar ist: Den Sicherheitsabstand werden die Profis im Spiel nicht einhalten können. Fußball ist ein Kontaktsport, dazu gehören Zweikämpfe, Kopfballduelle und Grätschen. Das kann nicht unterbunden werden. Von unnötigen Körperkontakten wie Umarmen nach einem Torerfolg, soll abgesehen werden. Auch auf das Händeschütteln vor dem Spiel und die Kreisbildung sollen die Spieler verzichten. Die Schiedsrichter sollen die Spieler daran erinnern. Die Trainer müssen am Spielfeldrand auch keine Masken tragen.
Auch abseits des Rasens gibt es Vorgaben und Empfehlungen. So sollen die Einwechselspieler und Betreuer auf den Reservebänken mindestens zwei Meter Abstand voneinander halten.
Welche neuen Regeln gibt es sonst noch in der Bundesliga? Die Vereine dürfen an den ausstehenden Spieltagen fünf statt bisher drei Auswechslungen vornehmen. Damit übernimmt die DFL eine Regeländerung des Weltverbandes Fifa. So soll der höheren Belastung der Spieler mit vielen Partien in kurzer Zeit entgegengewirkt werden. Erlaubt sind die Auswechslungen in der Pause und bei drei Gelegenheiten während der Spielzeit – damit Trainer die neue Möglichkeit nicht zum Zeistpiel in der Schlussphase nutzen.
Wie viele Menschen dürfen bei Geisterspielen ins Stadion? Beim Geister-derby in Gladbach am 11. März waren rund 600 Menschen im Stadion. Darunter die Teams, ihre Trainer, Betreuer und Funktionäre sowie Ballkinder, Journalisten und Ordner. Diese Zahl soll nun deutlich reduziert werden. Das Konzept der Deutschen Fußball-liga sieht vor, dass sich maximal 300 Personen gleichzeitig auf dem Stadiongelände aufhalten dürfen. Das Stadion selbst wird in drei Zonen aufgeteilt: Innenraum, Tribüne und Außengelände. In keinem Bereich sollen sich mehr als 100 Personen aufhalten dürfen. Den Innenraum dürfen nur die Mannschaften plus maximal acht Trainer, Betreuer und Ärzte, das Schiedsrichter-team, 30 Ordner und vier Ballkinder betreten.