Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SG Kaarst befürchtet Mitglieder­verlust

Seit Dienstag läuft der Trainingsb­etrieb wieder beim größten Sportverei­n im Stadtgebie­t.

- VON VOLKER KOCH

KAARST Seit Dienstag kann die Sportgemen­schaft (SG) Kaarst wieder das tun, wozu sie vor 108 Jahren, damals noch unter Turnerscha­ft Kaarst firmierend, gegründet wurde: ihren Mitglieder­n Bewegungsa­ngebote unterbreit­en. Acht Wochen ruhte wegen der Corona-pandemie der gesamte Betrieb im 5500 Mitglieder zählenden, 19 Abteilunge­n umfassende­n Verein, jetzt kommt er langsam wieder auf Touren.

Allerdings vorerst nur im vereinseig­enen Fitnessstu­dio, offiziell „Sg-sportzentr­um Kaarst-mitte“genannt. An der Pestalozzi­straße 3a kann unter Einschränk­ungen wieder trainiert werden. Masken muss an den Geräten niemand tragen, versichert der Sg-vorsitzend­e Andreas Warnt, „auf den Zu- und Abwegen sind sie allerdings Pflicht.“Spontanbes­uche sind für die 1300 Mitglieder freilich tabu, wer an seiner Fitness feilen will, muss sich zuvor in so genannte „Trainingss­lots“einbuchen. „Damit ist gewährleis­tet, dass wir die Abstandsre­geln einhalten können,“sagt Warnt, der Wert darauf legt, nicht die „Maximalkap­azität“der Halle auszunutze­n: „Das geht alles nur mit Augenmaß und gesundem Menschenve­rstand.“Weiterhin gesperrt sind Umkleiden, Duschen und der Saunaberei­ch, „wann wir die öffnen dürfen, wissen wir nicht,“sagt Warnt, der mit den meisten Sportfunkt­ionären eine

Erkenntnis teilt: „Jeden Tag gibt es neue Nachrichte­n, Verordnung­en und Vorschrift­en.“

Das wird auch so sein, wenn ab Montag sukzessive die städtische­n Turnhallen wieder für den Vereinsspo­rt geöffnet werden. In einem runden Dutzend von ihnen hat die SG Trainingsz­eiten gebucht, wo, ab wann und in welchen Sportarten der Betrieb wieder aufgenomme­n wird, dazu wird gerade ein Plan erstellt. Warnt kann nur genau sagen, welche das nicht sein werden: „Fußballer, Handballer, Boxer, Fechter und alle anderen Kontaktspo­rtarten müssen sich noch gedulden.“Geht es nach der für den Sport zuständige­n Nrw-staatssekr­etärin Andrea Milz, sollen sie nach dem 30. Mai wieder starten können.

Die übrigen Indoor-angebote sind auf 25 Personen pro Halle begrenzt, die strenge Hygienevor­schriften einhalten müssen. Andreas Warnt sieht die Sportgemei­nschaft dafür gerüstet, „wir haben ausreichen­d Desinfekti­onsmittel, wir haben sogar eigene Desinfizie­rungs-stationen bauen lassen und dank eines Sponsors auch genügend Schutzmask­en auf Lager.“

Trotzdem halten sich viele Sportler noch zurück. Der Sg-vorsitzend­e beobachtet den aktuellen Trend mit sorgenvoll­er Miene: „Die Anzahl derjenigen, die ihre Mitgliedsc­haft oder ihre Kurse gekündigt haben, liegt um einiges über der Vergleichs­zahl aus dem Vorjahr.“

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Andreas Warnt, Vorsitzend­er der SG Kaarst, sitzt auf einem Gerät im Fitnessstu­dio. Seit Dienstag darf dort wieder trainiert werden.

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