Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Züge im Werkbahnmu­seum rollen im Juni

Die lange Durststrec­ke für den engagierte­n Fördervere­in fände damit ein Ende.

- VON STEFAN SCHNEIDER

OEKOVEN Wenn’s klappt und nichts mehr dazwischen kommt, wäre es endlich mal wieder eine positive Nachricht aus dem Feld- und Werkbahnmu­seum in Oekoven und ein Hoffnungss­chimmer für dessen Fördervere­in um Marcus und Ute Mandelartz: Die Verantwort­lichen streben an, die Einrichtun­g am Sonntag, 7.Juni, erstmals wieder zu öffnen. Denn die Brandschut­zauflagen des Rhein-kreises Neuss und die nachfolgen­de Corona-krise haben Fördervere­in und Museum vor allem finanziell sehr stark zugesetzt. Ende März hatte Marcus Mandelartz bekannt, er bange um die Existenz der beliebten Einrichtun­g.

Nun also ein erster Lichtblick, obwohl die vom Kreis erteilten Auflagen noch nicht restlos abgearbeit­et sind, wohl aber zu einem großen Teil. Ein wichtiger Fortschrit­t, nicht zuletzt mit Blick auf dringend benötigte Einnahmen: Das Bistro kann wieder öffnen. „Die Baugenehmi­gung ist uns erteilt worden“, berichtet Mandelartz.

Vor der Wiedereröf­fnung des Feld- und Werkbahnmu­seums steht am 26.Mai aber noch ein wichtiger Pflichtter­min an: Die Dampflok muss von einem Kesselprüf­er kontrollie­rt werden. Diese Vorgabe ist in jedem Jahr umzusetzen. Während früher der TÜV für diese Checks zuständig war, übernimmt dies inzwischen der „Germanisch­e

Lloyd“. Das Unternehme­n mit Sitz in Hamburg hat eine lange Tradition als Schiffskla­ssifikatio­nsgesellsc­haft, baute mit der Zeit aber sein Industrieg­eschäft stark aus und ist jetzt auch für die Überprüfun­g zum Beispiel von Dampfkesse­ln zuständig. Bis zum 7. Juni müssen die Mitglieder des Fördervere­ins aufgrund der Corona-pandemie noch einige Fragen klären und Vorbereitu­ngen treffen. Dazu gehört die Installati­on von Spuckschut­z und die Ausrüstung der Zugbegleit­er und Bistro-mitarbeite­r mit Mundschutz. Ob auch die Fahrgäste Mundschutz­e tragen müssen, werde noch geklärt, sagt Marcus Mandelartz, der dazu auch bereits Rommerskir­chens Bürgermeis­ter Martin Mertens um einen Rat gebeten hat. Ungewiss ist zurzeit noch, ob für die Museumsbah­n die selben Vorschrift­en gelten müssen wie für den Öffentlich­en Personenna­hverkehr.

Fest steht, dass der Fördervere­in für ausreichen­d Abstand in der Bahn sorgen wird. „Wir werden von den 56 Plätzen nur 18 pro Fahrt besetzen, die restlichen 38 bleiben frei“, kündigt der Vereinsvor­sitzende an. Über die in der Vergangenh­eit stets stark nachgefrag­ten Nikolausfa­hrten im Dezember hat man sich bei den Feldbahn-verantwort­lichen auch schon Gedanken gemacht. Eventuell würden dann zwei neue Fahrgastwa­gen in Betrieb genommen, um mehr Plätze anbieten und höhere Einnahmen erzielen zu können.

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ARCHIVFOTO: SALZBURG Marcus Mandelartz (M., hier mit einer restaurier­ten DDR-LOK) und seine Mitstreite­r wollen wieder Fahrten anbieten.

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