Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bayer Leverkusen reist mit Top-talent Wirtz an die Weser
LEVERKUSEN Im Alter von 17 Jahren und 126 Tagen hat Kai Havertz 2016 in Bremen sein Debüt in der Fußball-bundesliga gefeiert. Damit ging er als jüngster je eingesetzter Spieler in die Vereinsgeschichte von Bayer Leverkusen ein. Am Montagabend (20.30 Uhr/dazn) ist die Werkself wieder einmal zu Gast an der Weser. Dort könnte sich die Geschichte wiederholen – und Havertz seinen vor vier Jahren errungenen Titel verlieren. Denn in Florian Wirtz hockt bereits das nächste große Talent in den Startlöchern.
Der Mittelfeldspieler war erst im Winter unter viel Aufregung vom Rivalen 1. FC Köln unters Bayer-kreuz gewechselt. Mit 17 Jahren und 15 Tagen steht er jetzt zum ersten Mal im Bundesliga-kader der Werkself. Wirtz gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball, ist Junioren-nationalspieler und trainiert bereits seit mehreren Wochen bei den Leverkusener Profis. Deren Trainer Peter Bosz hat offenbar gefallen, was sein Nachwuchsspieler in den Einheiten zuletzt gezeigt hat. „Er muss ein guter Spieler sein, sonst würde er als gerade erst 17-Jähriger nicht regelmäßig bei uns mittrainieren“, sagte der 56-jährige Niederländer.
Wirtz wird ein ähnliches Potenzial wie Havertz nachgesagt, er ist technisch stark und findet auf dem Rasen auch unter hohem Druck Lösungen. Zudem hat er ein gutes Gespür dafür, in welchen Räumen er sich auf dem Platz bewegen muss und ist darüber hinaus torgefährlich. Sein wohl spektakulärstes Tor hat Wirtz noch im Trikot des Kölner Nachwuchses geschossen. Im vergangenen Dezember erzielte er in der B-junioren-bundesliga in der Partie gegen den Wuppertaler SV fünf Sekunden nach dem Anpfiff von der Mittellinie per Fernschuss das 1:0 – eines der schnellsten Tore der Fußballgeschichte.
Schnelle Tore sind in Leverkusen ohnehin eine Spezialität. Sowohl Karim Bellarabi als auch Kevin Volland, damals noch für die TSG Hoffenheim, führen die Liste der schnellsten Bundesliga-tore mit Treffern nach jeweils neun Sekunden an. Volland wird die Partie am Montag in Bremen nach seinem Syndesmoseriss nun aber ebenso verpassen wie Bayer-kapitän Lars Bender, der sich am Fuß verletzt hat.