Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
1. FC Köln verspielt 2:0-Führung gegen Mainz
KÖLN (dpa) Trotz virtueller Unterstützung von Geißbock Hennes IX. und 1300 Glücksbringern hat der 1. FC Köln einen Sieg gegen Ex-trainer Achim Beierlorzer verschenkt. Die Rheinländer verspielten beim 2:2 (1:0) im ersten Geister-heimspiel der Vereinsgeschichte gegen den FSV Mainz 05 einen 2:0-Vorsprung und verpassten die Chance, auf Tuchfühlung zu den Europacup-plätzen zu gehen. Der Klassenerhalt sollte bei zehn Punkten Vorsprung auf Relegationsrang 16 aber fix sein, vom begehrten sechsten Rang trennen den FC sechs Zähler. Die Mainzer haben derweil weiter vier Punkte Abstand zu Platz 16.
Der gebürtige Kölner Mark Uth brachte den FC per Foulelfmeter früh in Führung (6.). Damit war die Schalker Leihgabe, die die Kölner gerne fest verpflichten würden, wenn die Leihe im Sommer endet, in jedem seiner acht Spiele an mindestens einem Tor beteiligt. Florian Kainz legte nach (53.), Mainz schlug durch das erste Saisontor der Liverpool-leihgabe Taiwo Awoniyi (61.) und ein starkes Solo von Pierre Kunde Malong (72.) zurück.
Verzichten mussten die Kölner außer auf die Fans auch auf Geißbock Hennes IX., der aber über einen zum Spielfeld gerichteten Bildschirm via Videoschalte aus dem Kölner Zoo zugeschaltet war. Auf der Osttribüne hatte der Verein 1300
Glücksbringer von Dauerkarten-besitzern drapiert,von zahlreichen Trikots über Schals bis zu Teddybären.
Sportlich war schon vor dem Anpfiff vieles anders. Kölns Trainer Markus Gisdol hatte gegenüber dem letzten Spiel vor der Corona-pause drei Änderungen vorgenommen. Beierlorzer, der beim 3:1 der Mainzer im Hinspiel noch auf der Kölner Bank saß und nach dem elften Spieltag entlassen wurde, sogar deren sieben. Der im Sommer aus Augsburg gekommene und danach lange verletzte Stürmer Dong-won Ji gab für 55 Minuten ein unglückliches Debüt für die Rheinhessen, Florian Müller kam als Ersatz des verletzten Stammtorhüters Robin Zentner zum ersten Startelfeinsatz seit dem dritten Spieltag – und musste schon nach fünf Minuten hinter sich greifen. Moussa Niakhaté hatte Uth im Strafraum umgestoßen, der 28-Jährige verwandelte sicher.
Mainz war nicht geschockt. In der 13. Minuten jubelten die auf der Stadiontribüne hinter der Bank verteilten Ersatzspieler der Gäste bereits, der Schuss von Jean-paul Boëtius flog aber knapp am Tor vorbei. Karim Onisiwo scheiterte am starken Kölner Torhüter Timo Horn (29.). Auch nach dem Kopfball-treffer von Kainz ergaben sich die Gäste nicht und wurden dafür noch mit dem Ausgleich zum 2:2 und einem Punkt belohnt.