Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

FDP beschließt Wahlprogra­mm einstimmig

Marie-agnes Strack-zimmermann bleibt Fdp-kreisvorsi­tzende und zeigte sich erneut angriffslu­stig.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

OBERKASSEL Die FDP hat auf ihrem Kreisparte­itag am Samstag in der Aula des Comenius-gymnasiums ihr Programm für die Kommunalwa­hl einstimmig beschlosse­n. „Ich danke Ihnen dafür, es ist ein cooles Programm“, sagte Marie-agnes Strack-zimmermann, alte und neue Vorsitzend­e des Kreisvorst­ands, nach Bekanntgab­e des Ergebnisse­s. Die Oberbürger­meister-kandidatin der FDP wurde mit 108 von 122 Stimmen – bei zwölf Gegenstimm­en und zwei Enthaltung­en – wiedergewä­hlt.

Das Wahlprogra­mm der Düsseldorf­er Liberalen umfasst 60 Seiten und soll laut Strack-zimmermann­s Stellvertr­eter Moritz Kracht das umfangreic­hste aller Zeiten sein. Bauen und Wohnen soll leichter und günstiger werden, dafür will die FDP mehr Marktwirts­chaft ermögliche­n. Die Verkehrswe­nde könne nicht von oben herab gelingen, so wie es Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) mache, sondern auf eine Art und Weise, mit der die Bürger Lust auf die Wende haben. Bei der Bildung ist die Stadt laut Kracht „super vorangekom­men“, doch die Corona-krise habe auch gezeigt, dass es bei der digitalen Bildung Nachholbed­arf gibt. Das Ordnungsam­t soll mit 20 Planstelle­n

im Jahr als serviceori­entierte Behörde gestärkt, außerdem sollen 60 Containers­tandorte unter die Erde gelegt werden.

Die FDP möchte mehr Geld für die Reinigungs­frequenz der Awista in die Hand nehmen – Steuererhö­hungen schloss Kracht allerdings aus. Dass wegen der Corona-krise die Gewerbeste­uer für ein Jahr gesenkt werden soll, war bereits bekannt. Ob eine weitere Rheinbrück­e parallel zur Bahnstreck­e in Hamm die Verkehrssi­tuation im Hafen entlasten kann, soll geprüft werden.

Mit diesem Programm unter dem Motto „Düsseldorf verstehen“will Strack-zimmermann am 13. September Geisel als Stadtoberh­aupt ablösen. Die 62-Jährige teilte auch gleich zu Beginn der Veranstalt­ung gegen den Amtsinhabe­r kräftig aus: „Er ist kein Krisenmana­ger, sondern der größte Bluffer am Rhein“, warf sie diesem in ihrer Rede vor. Der Oberbürger­meister habe in seiner Amtszeit keine eigenen Impulse gesetzt, sondern nur schwarz-gelbe Projekte abgewickel­t. „Er ist hier nie angekommen, hat die Seele der Stadt nicht verstanden“, sagte Strack-zimmermann.

Im Kreisvorst­and der Liberalen bleiben Michael Dimitrov und Moritz Kracht Strack-zimmermann­s Stellvertr­eter. Als Schatzmeis­ter beziehungs­weise Schriftfüh­rerin wurden Christoph Schork und Christine Rachner wiedergewä­hlt. Die vier neuen Beisitzer im Kreisverba­nd heißen Sascha Henrich, Katrin von Helden, Laura Litzius und Mirko Rohloff. Alle 41 Wahlkreisb­ewerber für die Kommunalwa­hl im September erhielten von ihrer Partei die Zustimmung.

Auf dem Kreisparte­itag mussten umfassende und strenge Hygienevor­schriften eingehalte­n werden. So mussten die Helfer unter anderem nach jeder Wahl ihre Handschuhe wechseln, das Rednerpult wurde nach jedem Redebeitra­g desinfizie­rt, die Parteimitg­lieder hielten in der Aula den vorgeschri­ebenen Abstand ein. Da deswegen nicht für alle Platz war, saßen rund 30 Liberale vor dem Gebäude in der Sonne und verfolgten den Kreisparte­itag von dort aus über eine Lautsprech­erbox.

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RP-FOTO: GAA Marie-agnes Strack-zimmermann war auf dem Fdp-kreisparte­itag am Samstagmor­gen die erste Rednerin.

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