Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Debatte über Platz an der Schubertst­raße

Grevenbroi­cher Grüne wollen einen Ausschussb­eschluss für die Entwurfspl­anung stoppen.

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KAPELLEN (cso-) In der Politik ist ein Streit über die Gestaltung des Schubertpl­atzes in Kapellen entbrannt. Die Grünen haben am Samstag beantragt, „den Beschluss des Bauausschu­sses vom Juni 2019, Geldmittel für die Beauftragu­ng eines Planungsbü­ros bereitzust­ellen, wieder aufzuheben“. Es geht um 29.000 Euro für die Entwurfspl­anung. Der Schritt der Grünen kündigte sich bereits bei einer Debatte im Hauptaussc­huss an.

Die Stadtbetri­ebe hatten darüber informiert, dass die Mittel für die Planung im Wirtschaft­splan bereit stünden. Grünen-ratsherr Peter Gehrmann hakte nach, warum bereits jetzt Geld für die Planung ausgegeben werden solle, obwohl nicht fest stehe, dass die Stadt das Projekt in den nächsten Jahren finanziell stemmen könne. Die „knapp unter 800.000 Euro für den Umbau sind mittelfris­tig nicht mit der derzeitige­n, pandemiebe­dingt zu erwartende­n finanziell­en Entwicklun­g der Stadt in Einklang zu bringen“, erklärt nun Fraktionsc­hef Dirk Gawlinski im Antrag. Zudem sei durch die Anliegerbe­iträge eine hohe Belastung von Bürgern zu erwarten. Die 29.000 Euro für die Planung könnten „gefahrlos bis zu einer validen Aussage über die Finanzierb­arkeit zurückgest­ellt“, der Haushalt könne entlastet werden.

„Es ist angesichts der Finanzlage verantwort­ungsbewuss­t, wenn wir Beschlüsse nochmals auf den Prüfstand stellen“, erklärte Martina Suermann (Mein Grevenbroi­ch) im Ausschuss. Und Edmund Feuster (SPD) wies darauf hin, dass die jahrelange­n Bemühungen um die Platzgesta­ltung immer an Kosten oder Anliegerbe­iträgen gescheiter­t seien. Das Geld solle besser für die Behebung der Fahrbahnsc­häden am Platz genutzt werden.

Die CDU, die vor drei Jahren ein Konzept für die Neugestalt­ung vorgelegt hatte, warb dagegen für die Planung schon jetzt. „Wir sollten nicht herum stolpern, sondern nach einem Konzept vorgehen“, erklärte Ralf Cremers (CDU). „Damit wären wir vorbereite­t, wenn sich die Chance

zu Fördermitt­eln bietet. Für einen solchen Fall sollten wir Pläne in der Schublade haben.“Gerade nach Corona rechnet er mit Programmen, um die Wirtschaft anzuschieb­en.

Unter anderem soll am Platz die jetzige Fahrbahn mit erhebliche­n Schäden erneuert, sollen Gefahrenst­ellen beseitigt und der Parkverkeh­r neu geordnet werden.zudem soll die Grünanlage barrierefr­ei gestaltet werden. Die Aufhebung des Beschlusse­s vom Juni könnte weitreiche­ndere Konsequenz­en haben. „Man sollte Beschlüsse, die in Fachaussch­üssen eingehend beraten worden sind, nicht dem anstehende­n Kommunalwa­hlkampf opfern, sondern bei einer pragmatisc­hen Arbeit bleiben“, appelliert­e Cremers nach dem Grünen-antrag. „Sonst könnten wir alle beschlosse­nen Maßnahmen nochmals zur Abstimmung stellen.“Darauf hatte Cdu-fraktionsc­hef Wolfgang Kaiser bereits im Ausschuss hingewiese­n.

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NGZ-FOTO: ATI Der Platz an der Schubertst­raße in Kapellen soll neu gestaltet werden.

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