Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt muss Kita-trägern weiter unter die Arme greifen

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GREVENBROI­CH (cso-) Die Stadt muss nicht nur Kosten für ihre eigenen 16 Kindergärt­en in Millionenh­öhe bestreiten, sondern sie unterstütz­t auch die Träger von vielen weiteren Kitas. Das warf im Hauptaussc­huss Fragen auf. Gleich fünf Zuschüsse beschlosse­n die Politiker und damit die „Übernahme von Trägerante­ilen zum Betrieb der Kindertage­sstätten“für eine oder mehrere Kita-gruppen. Bei der katholisch­en Gemeinde St. Clemens in Kapellen (Kita an der Kurze Straße) und für den Evangelisc­hen Verein für Jugendund Familienhi­lfe (Kita am Kerbelweg) handelt es sich um zusammen 25.000 Euro fürs Kita-jahr 2020/21. Die Lebenshilf­e (Kita in Elsen), Pari Sozial (Tagesstätt­e an der Turmstraße) und die Deutschord­ens Jugend- und Familienhi­lfe Elsen erhalten insgesamt voraussich­tlich 208.000 Euro.

Angesichts solcher Zahlen hakte Spd-fraktionsc­hef Horst Gerbrand nach. „Das Land und die Kommunen haben 750 Millionen Euro zur Stärkung des Kinderbild­ungsgesetz­es eingesetzt. Ein Ziel sollte sein, dass die Übernahme von Trägerante­ilen durch die Kommunen deutlich reduziert wird oder ganz wegfällt“, erklärte Gerbrand. Laut dem Ersten Beigeordne­ten Michael Heesch ist der Kostenanst­ieg gegenüber dem Vorjahr zwar nun geringer – die Stadt zahlt aber weiterhin.

Die Kita-finanzieru­ng basiert auf drei Säulen: Elternbeit­rag, Landeszusc­huss und Trägerante­il. Doch ihren Satz können viele Träger nicht stemmen. Ohne Zuschuss würden sie die Kitas nicht halten können, sagte Heesch. Die Stadt muss aber, wie Rathausspr­echer Stephan Renner erklärte, den Rechtsansp­ruch auf Betreuung sicherstel­len, die Zusammenar­beit mit Trägern entlaste sie zudem von Aufgaben. Deshalb sei diese Lösung trotz der Ausgaben immer noch von Vorteil für die Stadt.

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