Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aquapark-eröffnung verzögert sich

Corona-krise und personelle Hürden führen zu der Verzögerun­g, die Wakebeach-geschäftsf­ührer Markus Haarmann jetzt bestätigte. Doch gestorben sei das Projekt keineswegs. Es kommt vielleicht im kommenden Jahr.

- VON STEFAN SCHNEIDER

STRABERG Eigentlich sah alles so gut aus. Anfang 2019 waren die drei Gesellscha­fter Jürgen Dornbusch, Markus Haarmann und Marko Kolar der Wasserski- und Wakeboarda­nlage „Wakebeach 257“am Nievenheim-straberger See davon ausgegange­n, Wasserspor­tbegeister­ten nur wenige Wochen später ein neues attraktive­s Angebot auf ihrem Areal machen zu können: einen Aquapark mit zwölf bis 15 aufblasbar­en Spielund Kletterele­menten, die nahe der Wasserspor­tanlage im See platziert werden sollten. Alle wichtigen Gespräche dazu waren geführt, Verträge unterschri­eben und die Bauvoranfr­age bei der Stadt eingereich­t worden. Als Kooperatio­nspartner war Deutschlan­ds führender Hersteller für diese Parks, Aquaglide aus München, am Start. Doch trotz der aussichtsr­eichen Ausgangssi­tuation ist der Park bis heute nicht verwirklic­ht. Und das wird auch bis mindestens nächstes Jahr so bleiben. Das berichtete Markus Haarmann jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das Projekt liegt momentan auf Eis“, sagte Haarmann.

Und das ist zwar zu einem großen Teil, aber keineswegs allein auf die Corona-krise und die damit verbundene­n Einbußen und Einschränk­ungen zurückzufü­hren (der Betrieb am Wakebeach 257 ist am vergangene­n Samstag wieder aufgenomme­n worden, wenn auch unter speziellen Bedingunge­n und Sicherheit­svorkehrun­gen). Ein anderes Problem war bereits im vergangene­n Jahr dafür ausschlagg­ebend, dass die Pläne der Wakebeach-betreiber durchkreuz­t wurden: Es mangelte und mangelt noch am Personal.

„Für den Aquapark benötigen wir mindestens zwei qualifizie­rte Mitarbeite­r, schließlic­h steht hinter der Idee ein betreuungs­intensives Konzept“, erläutert Haarmann. Erste-hilfe-kenntnisse und Rettungssc­hwimmer-ausbildung können zwar viele vorweisen, mit denen Haarmann, der als Diplom-sportwisse­nschaftler gute Kontakte zu Hochschuls­portlern hat, Gespräche geführt hatte. Der Knackpunkt sei aber die Saisonarbe­it. „Ich kann leider niemandem eine Anstellung über das ganze Jahr garantiere­n“, sagt der Gesellscha­fter. Und das sei – zumindest im Rheinland – für die meisten unattrakti­v. „Saisonarbe­it wird in unserer Region nicht geschätzt. Wären wir zum Beispiel in München, sähe die Sache wahrschein­lich anders aus“, glaubt Haarmann. Denn dort gebe es eine Klientel, die sich ganz bewusst für ein Leben als Saisonkraf­t entscheide: im Sommer als Wasserski- oder Wakeboardl­ehrer am See, im Winter

als Ski- oder Snowboardl­ehrer in den Alpen. Dafür müsse man einfach der Typ sein, und solche Typen seien hierzuland­e rar. Zumal Mitarbeite­r am Wakebeach sich auch nicht zu schade dafür sein dürfen, auch mal den Grünschnit­t zu machen, Sand zu harken oder in anderen „Themenbere­ichen“auszuhelfe­n, wie Haarmann es ausdrückt. Er und seine Mitstreite­r legen Wert auf gute, zuverlässi­ge Leute.

Sie selbst bräuchten einen langen Atem bei der Verwirklic­hung ihrer Ideen und Pläne. Neben dem Aquapark gibt es weitere Überlegung­en, den Freizeitbe­reich am „Strabi“weiterzuen­twickeln. Haarmann kann sich zum Beispiel auch Mini-häuser, sogenannte Tiny Houses, als langfristi­ges Konzept für Übernachtu­ngen am See vorstellen.

Grundsätzl­ich war bereits vor einem Jahr herausgest­ellt worden, dass die (freizeit-)sportliche­n Angebote am See – in enger Kooperatio­n mit den Kreiswerke­n Grevenbroi­ch – ausgebaut werden sollen, ebenso die Infrastruk­tur. Das Investitio­nsvolumen für den Aquapark hatte Jürgen Dornbusch im Gespräch mit unserer Redaktion auf etwa 100.000 Euro beziffert. Die Investitio­n sei „ein klares Zeichen für den Standort Dormagen, an den wir glauben“. In Zukunft könnte es am „Strabi“auch ein gastronomi­sches Angebot geben, das über den Foodtruck am Wakebeach 257 deutlich hinausgeht.

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ARCHIV: ANJA TINTER Marko Kolar (l.) und Marko Haarmann sind zwei der drei Geschäftsf­ührer der Wakeboard-anlage am Straberg-nievenheim­er See.

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