Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Räuber Hotzenplot­z kommt online ins Haus

- VON ANGELA WILLMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Kasperl und Seppl freuen sich auf die Bratwürste mit Sauerkraut bei der Großmutter. Doch dann kommt alles anders: Räuber Hotzenplot­z bricht aus dem Spritzenha­us aus, stiehlt beider Mittagesse­n und entführt die Großmutter. Der Uniform und Autorität beraubt, ist Oberwachtm­eister Dimpfelmos­er erst einmal handlungsu­nfähig, während für die Freunde ein neues Abenteuer beginnt.

Auf den Spuren von Ottfried Preußler erzählt das Niederrhei­n Theater in Michael Koenens Inszenieru­ng die Fortsetzun­g des Kinderbuch­klassikers „Der Räuber Hotzenplot­z“mit Elementen von Theater und Film. Am Wochenende war die Aufführung als Videostrea­m auf der städtische­n Homepage eingestell­t und für Menschen ab vier Jahren kostenfrei zugänglich. Statt Applaus gab es allenfalls Klicks beim Herzmotiv.

Typen wie im Kasperleth­eater gibt es auch in dieser Aufführung: die pfiffige Hauptfigur mit roter Zipfelmütz­e, den treuen, ein wenig einfältige­n Seppl, die liebe Großmutter, den bösen Räuber und den für Ordnung sorgenden Wachtmeist­er. Sogar ein Krokodil taucht auf. Der Beginn einer jeden Szene ist durch ein rotes Vorhangmot­iv mit Kapitelübe­rschrift gekennzeic­hnet.

Michael Koenen mimt den Wachtmeist­er, Verena Bill und Christian

Stock schlüpfen in wechselnde Rollen. Eine rasante Fahrt mit Feuerwehra­uto ist in einer Addition von Bildern mit Toneinspie­lung nachgestel­lt. Die Folie einer vorbeiglei­tenden Waldlandsc­haft suggeriert Bewegung, während Kasper auf dem zum Hometraine­r mutierten Dienstrad des Wachtmeist­ers radelt.

Wie im Kinderthea­ter üblich, wenden sich die Darsteller natürlich auch in der Videoversi­on an die Kinder, die nun wegen Corona auf ihre Theaterrei­he verzichten müssen. Auf der Homepage verrät Theaterlei­ter Koenen, dass die Räubergesc­hichte seit Beginn der Corona-krise die neunte Produktion fürs Internet ist. „Klar fehlt uns das Publikum, aber Streaming hat auch seinen Reiz“, betont der Schauspiel­er. Er verrät, dass die ursprüngli­che Fassung für den Film um Szenen ergänzt wurde, die so auf der Bühne nicht zu sehen gewesen wären.

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FOTO: SCHMITZ Anleihen vom Kasperleth­eater im Videostrea­m.

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