Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Der schwere Weg des schrittweisen Öffnens
JÜCHEN (kule) Viel Lob für ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen in Zeiten von Corona erntete die Jüchener Stadtverwaltung von den Fraktionen bei der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsauschusses im Haus Katz. Bürgermeister Harald Zillikens (CDU) mahnte, das Stilllegen des öffentlichen Lebens sei nur „eine leichte Übung“im Vergleich zum schrittweisen Öffnen gewesen.
Wie die Stadt mitteilte, sind seit vergangenem Montag auch die städtischen Sportstätten unter strengen Auflagen wieder geöffnet. Der 31. August ist ein weiterer Zielpunkt, auf den Zillikens blickt. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt das Verbot von Großveranstaltungen. Damit fallen nicht nur sämtliche Schützenfeste in Jüchen aus, auch die Classic Days und andere Veranstaltungen in Schloss Dyck sind gestrichen. Die finanziellen Verluste dadurch konnten noch nicht beziffert werden.
In finanzieller Hinsicht beschäftigt die Corona-krise auch die Kämmerin
Annette Gratz. Der Einbruch bei der Gewerbesteuer bereitet ihr weniger Sorgen als der Rückgang bei der Einkommens- und Umsatzsteuer sowie beim Finanzausgleich. Verzichten wird die Stadt mit Zustimmung der Politik auf Beiträge, die bei der Mittagsverpflegung oder der Betreuung in den Ganztagsschulen für die Eltern anfallen.
Verzichtet wird auch auf den regulären Schulbusfahrplan. Die Schulbusse würden so verkehren, dass in den meisten Fällen ein Schülertransport möglich werde. Die Landesvorgabe, dass der Schulweg eineinhalb Stunden betragen darf, werde nicht als Maßstab genommen, versicherte Zillikens. Schlussendlich bemerkte er, dass sich in den Kitas derzeit 80 Kinder in einer Notbetreuung befänden. Nach der neuesten Verordnung des Landes könnten demnächst 60 Prozent der Kindergartenkinder wieder aufgenommen werden. Welche konkreten „Spielregeln“dafür gelten, müsse noch geklärt werden.