Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Nada testet Sportler wieder auf Dopingmittel
BONN (dpa) Die Nationale Anti-doping-agentur (Nada) nimmt die klassischen Urin- und Blutkontrollen im Training und Wettkampf wieder auf. Dies teilte die Nada am Montag mit. Bereits am Wochenende habe die in Bonn ansässige Agentur erste Wettkampfkontrollen in der 1. und 2. Fußball-bundesliga unter den in der Coronavirus-krise geltenden Hygiene- und Abstandsstandards vorgenommen. Seit knapp zwei Monaten hatte die Nada das Doping-kontrollsystem weitgehend heruntergefahren. „Mit Wiederaufnahme klassischer Dopingkontrollen wird die Nada zudem alle Möglichkeiten ausschöpfen, um auch den Zeitraum ohne herkömmliche Kontrollen genau zu untersuchen“, hieß es in der Mitteilung. Die Analytik biete hier verschiedene Möglichkeiten, unter anderem im Rahmen des biologischen Athletenpasses und der Re-analyse langzeitgelagerter Proben, um mögliche abweichende Entwicklungen der letzten Wochen recherchieren zu können.
Zugleich verfolge die Nada weiterhin das Pilotprojekt zur Nutzung des Dried-blood-spot-tests (Analyse getrockneter Bluttropfen) im Rahmen der Kontrollmaßnahmen. Die Nada hatte das Projekt im März gestartet, um die sauberen Athleten während der Coronavirus-pandemie zu unterstützen und sie an der Weiterentwicklung des Kontrollsystems zu beteiligen. An dem Pilotprojekt nehmen laut Nada Sportler teil, die unter anderem zum Perspektivkader für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 gehörten. Außerdem habe die Nada weitere Möglichkeiten, Dopingverstößen nachzugehen, hieß es weiter. Das Intelligenceund Investigationsteam führe die Ermittlungen weiter fort, verstärke das allgemeine professionelle Monitoring und gehe weiterhin allen Hinweisen nach, die bei der Nada über das Whistleblower-system (Sprich‘s an) eingehen würden.
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