Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pokermine zu Duisports Abgang

Beim Gewerbegeb­iet Elsbachtal geht alles seinen Gang, heißt es in Grevenbroi­ch.

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GREVENBROI­CH (dne) Der Duisburger Hafen, die Duisport AG, macht sich von dem Acker, auf dem demnächst 50 Hektar Zukunft für Jüchen und Grevenbroi­ch entstehen sollen. Duisport hat sich aus der Entwicklun­gsgesellsc­haft für das interkommu­nale Gewerbegeb­iet Elsbachtal zurückgezo­gen. In Jüchen wurde diese Nachricht positiv aufgenomme­n, Grevenbroi­ch reagierte neutral. „Bei der derzeitige­n Nachfrage nach Gewerbeflä­chen gehen wir davon aus, dass die Vermarktun­g unserer 19 Hektar davon nicht beeinträch­tigt wird“, sagte Stadtsprec­her Stephan Renner.

Einerseits ist es für Kommunen undankbar, auf den derzeit chronisch knappen Gewerbeflä­chen Logistikun­ternehmen anzusiedel­n. Deren Platzbedar­f ist enorm, deren Anzahl an Arbeitsplä­tzen eher überschaub­ar. Aus diesem Grund hatte es zahlreich und laut Kritik aus Jüchen an dem Intermodal­en Logistikze­ntrum gegeben, für das Flächeninh­aber RWE die Duisport AG mit ins Boot geholt hatte. Dass die nun ihre Segel strich, bedeutet nach Grevenbroi­cher Einschätzu­ng zugleich ein Ende des Logistikze­ntrums, das ohnehin auf dem Jüchener Teil des Gewerbegeb­iets an der Kreuzung von Autobahn A 46 und B59 (früher bekannt als A 540) liegt.

Anderersei­ts versprache­n sich die Eigentümer der Flächen von der Beteiligun­g der Duisport einen zusätzlich­en Schub für das Mega-projekt. Die stetig wachsenden Beziehunge­n der Duisburger nach China schufen Raum für Wachstums-phantasien, weit über eine große Lagerhalle hinaus. Duisburg ist das westliche Ende der neuen Seidenstra­ße und fertigt derzeit mehr als drei Dutzend Züge pro Woche aus China ab. Zudem gibt es bei Duisport Erfahrunge­n mit der Gestaltung und der Konzeption neuer Gewerbezen­tren.

Auf diese werden RWE, Jüchen und Grevenbroi­ch nun verzichten müssen. „Es geht in dem Projekt alles seinen geregelten Gang“, beruhigt Stadt-sprecher Renner schreckhaf­te Gemüter. Am Freitag endet die frühzeitig­e Beteiligun­g aller „Träger öffentlich­er Belange“am Planänderu­ngsverfahr­en, der Rahmenvert­rag zwischen den Kommunen und der RWE ist bestätigt. Sobald die Planverfah­ren beendet sind, könne RWE als Inhaber der Flächen in die Vermarktun­g einsteigen. Als Starttermi­n für die Angebotsph­ase wird derzeit 2022 genannt.

Ansiedlung­swillige Unternehme­n könnten sich aber ruhig bereits jetzt bei der Wirtschaft­sförderung in Grevenbroi­ch melden, wirbt Stadtsprec­her Renner. Je eher man miteinande­r ins Gespräch komme, desto eher nähere man sich einem Abschluss.

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ARCHIVFOTO: LBER Jenseits des Windrads soll das neue interkommu­nale Gewerbegeb­iet Elsbachtal entstehen.

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