Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schützenfest-feeling in Neukirchen: Großer Andrang vor Kirmes-buden
NEUKIRCHEN War es eine Kirmesersatzoder eher eine Schaustellerunterstützungs-veranstaltung? Gastwirt Thomas Stenbrock würde den zweiten Begriff vorziehen. Auf seine Initiative hin konnten vier Schausteller am Wochenende auf seinem Grundstück gute Geschäfte machen. Wer geglaubt hatte, da würde niemand kommen, sollte sich gründlich getäuscht haben. Mitunter war es nicht so ganz einfach, den Mindestabstand einzuhalten. Und einmal musste die Polizei kommen, weil sich die Warteschlange bis auf die Fahrbahn ausdehnte.
Am Samstag um 12 Uhr öffneten die vier Buden. Die Besucher ließen nicht lange auf sich warten, es gab eine Imbissbude, daneben konnte der Gast Crepes bestellen, hinzu kamen eine Mandelbude und ein Geschäft mit typischen Kirmesleckereien wie Lebkuchenherzen oder kandierten Früchten. „Es kamen nicht nur Schützen aus Neukirchen, sondern auch aus vielen umliegenden Orten“, freut sich Thomas Stenbrock. Worüber er sich ebenfalls freut: „Die Schausteller waren sehr zufrieden und haben am Schluss mehr als einmal „Danke“gesagt.
Zuvor hatten Schützenbrüder mit entsprechenden handwerklichen
Kenntnissen für Strom und Wasser gesorgt – die Schausteller wurden dafür nicht zur Kasse gebeten. Normalerweise hätte ja am vergangenen Wochenende in Neukirchen Schützenfest gefeiert werden sollen. Das Königspaar, Hubertus und Petra von Zehmen, ließ sich auch auf dem Gelände von Thomas Stenbrock bei den vier Buden blicken.
Wehmut kam schon immer wieder auf, zum Beispiel am Samstag um 16 Uhr. „Normalerweise wird um die Zeit immer das Fest eingeläutet, das Tambourcorps spielt dann „Freut euch des Lebens“, sagt Thomas Stenbrock. Der 48-Jährige erklärte, was am vergangenen Samstag stattdessen geschah: „Um 16 Uhr wurde ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt, es waren nur ganz wenige Menschen da, und zu hören war kein Tambourcorps, sondern lediglich die Totenglocke.“
Stenbrock hofft, dass die von ihm initiierte Aktion Nachahmer finden wird vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Schützenfest stattfinden wird: „Ich habe gehört, dass Vorstände anderer Schützenvereine und Bruderschaften da waren und dass mit den Schaustellern Telefonnummern ausgetauscht wurden.“