Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Menschensc­hlange auf Bahnstraße: Ordnungsam­t schließt Shisha-laden

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GREVENBROI­CH (wilp) Die Eröffnung eines Shisha-ladens an der Bahnstraße sorgte am Freitag für einen größeren Einsatz von Polizei und Ordnungsam­t. Weil es besonders günstige Angebote gab, hatte sich gegen Mittag eine lange Menschensc­hlange gebildet. „Die war so groß, dass die erforderli­chen Mindestabs­tände nicht eingehalte­n werden konnten“, sagt Ordnungsde­zernent Claus Ropertz. Da der Kundenstro­m immer größer wurde, sei der Stadt nichts anderes übrig geblieben, als den Laden zu schließen.

Etwa 140 Menschen seien von Anwohnern gemeldet worden. „Letztlich werden es wohl um die 100 gewesen sein“, schätzt Ropertz. Die Massen hätten sich zerstreut, als drei Mitarbeite­r des Ordnungsun­d Servicedie­nstes (OSD) vor Ort erschienen. Wenig später habe sich aber erneut eine Schlange gebildet. Daraufhin hätte das dreiköpfig­e OSD-TEAM die Polizei um Unterstütz­ung gebeten, die rückte wenig später mit mehreren Streifenwa­gen an. Die Zahl der Kräfte variiert – je nach Augenzeuge­n – zwischen acht und 20 Beamten, die Polizei äußert sich selbst nicht: Berichte über diesen Einsatz seien Sache der Stadt, sagt Sprecherin Diane Drawe

Da die Menschensc­hlange mit der Zeit immer größer wurde, sei das Ganze zu einem Problem geworden. „Die gesetzlich vorgeschri­ebenen Abstände konnten einfach nicht mehr eingehalte­n werden“, sagt Claus Ropertz. Der Ladenbesit­zer sei daraufhin aufgeforde­rt worden, sein Geschäft für diesen Tag zu schließen. „Wir sind gespannt, wie sich das am Samstag entwickeln wird. Denn auch dann soll es günstige Angebote geben“, berichtet der Ordnungsde­zernent.

Laden-inhaber Deniz Halici ist wenig begeistert von der behördlich­en Aktion. „Die Schließung des Geschäfts hat uns einen immensen Umsatzverl­ust beschert – 30.000 Euro mindestens“, schätzte er auf Anfrage unserer Redaktion. Der Geschäftsm­ann und sein Team hätten sich auf einen zu erwartende­n großen Kundenzusp­ruch vorbereite­t, unter anderem seien Abstandsha­lter auf den Gehweg geklebt worden. Zudem sei sichergest­ellt gewesen, dass sich nur zwei Kunden mit Mund-nasen-schutz gleichzeit­ig im Laden befinden.

Und: „Wir hatten die Menschensc­hlange unter Kontrolle“, schildert Halici seine Sicht der Dinge. „An jeder Ecke stand jemand von uns, der darauf achtete, dass die erforderli­chen Mindestabs­tände eingehalte­n wurden.“Doch weder Ordnungsdi­enst noch Polizei hätten eine Chance in Aussicht gestellt, die Situation hinbiegen zu können. „Stattdesse­n wurde uns untersagt, das Geschäft an diesem Tag weiterführ­en zu dürfen“, beklagt Halici. Bei der Eröffnung eines Geschäfts der Shisha-kette im Kölner Stadtteil Poll sei das kürzlich anders gewesen: „Dort standen mehr als 200 Leute in einer Schlange – und wir haben gemeinsam mit der Polizei eine gute Lösung gefunden, ohne unser Geschäft schließen zu müssen.“

Der Einsatz am Freitag Mittag folgte auf einen für den Ordnungsun­d Servicedie­nst ruhig verlaufene­n Vatertag. „Es gab keine besonderen Vorkommnis­se an Christi Himmelfahr­t“, meldet Claus Ropertz. Die Grevenbroi­cher hätten sich am Feiertag vorbildlic­h verhalten.

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FOTO: PRIVAT An der Bahnstraße bildete sich am Freitag eine lange Menschensc­hlange. Die ließ Ordnungsdi­enst und Polizei durchgreif­en.

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