Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Comic-biografie über einen Pop-superstar
Comic Passend zum überzeichneten Image der Kunstfigur Ziggy Stardust ist neulich eine Comic-biografie erschienen, die das Leben des 2016 verstorbenen Künstlers David Bowie nachverfolgt. In illustrierten Szenen liest und betrachtet man in „Bowie: Sternenstaub, Strahlenkanonen und Tagträume“die Stationen des provokanten Stars. Von tiefdüsteren Momenten wie dem Nervenklinik-aufenthalt seines Halbbruders Terry Burns über den neuralgischen Moment, in dem der Künstlername geboren wird, bis hin zum ersten Treffen mit dem Produzenten David Platz im Kino geht die Bilderreise. Ein Vorwort vom britischen Scifiund Comicautoren Neil Gaiman führt in die Welt Bowies ein, und der realitätsorientierte Zeichenstil unterstreicht nur umso mehr das Bunte, Abwegige, das den vorgestellten Charakter Bowie (auch visuell) ausmacht. Unterhaltsam und originell. bur
Max Regers herrliches Klarinettenquintett
Klassik In diesen Zeiten machen wir kuriose Erfahrungen – zum Beispiel, dass gewisse Toilettenartikel zeitweise sehr begehrt und fast gar nicht mehr käuflich zu erwerben waren. Dazu fällt einem eine der schönsten Anekdoten der Musikgeschichte ein, sie ist vom Komponisten Max Reger überliefert. Ein Münchner Musikkritiker hatte eines von Regers Werken in Grund und Boden verrissen. Daraufhin schrieb ihm der Komponist einen denkbar kurzen Brief: „Sehr geehrter Herr! Ich sitze hier im kleinsten Raum meines Hauses und lese gerade Ihre Kritik. Noch habe ich sie vor mir. Gleich werde ich sie hinter mir haben. Hochachtungsvoll: Max Reger.“Max Reger (1873-1916) war eigentlich immer ein Meister für Spezialisten. Vor allem Freunde kalorienreicher Orgelmusik wissen ihn für seine opulenten Choralfantasien, für seine blitzenden Toccaten und weit gewölbten Fugen zu schätzen. Harmonisch ist das oft beinahe bizarr, Reger liebte das Ausschweifende in seinen Modulationen, obgleich er sich immer auf Johann Sebastian Bach als Referenzgröße