Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Virtuelle Rennen können echte nicht ersetzen

Der Fahrer des Team Sportforum beendete die virtuelle Radsport-bundesliga auf Rang drei, sehnt aber die Straßensai­son herbei.

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BÜTTGEN Not macht erfinderis­ch: Ob virtueller City-lauf in Korschenbr­oich oder Stabhochsp­rung im Düsseldorf­er Autokino – Sportler und Sportverbä­nde haben sich in den vergangene­n Wochen allerhand einfallen lassen, um während der Corona-krise in Bewegung und im Gespräch zu bleiben. der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) rief gar eine virtuelle Radsport-bundesliga ins Leben, bei der die Fahrer sich daheim auf der Rolle abstrampel­n und über das Computerpr­ogramm Zwift ein Rennen simulieren. Wir sprachen mit Simon Schmitt (21) vom Büttgener Team Sportforum, der mit der Mannschaft Platz eins und in der Einzelwert­ung Rang drei belegte, über die Unterschie­de zwischen virtuellen und „echten“Radrennen.

Herr Schmitt, erst einmal Herzlichen Glückwunsc­h zum Erfolg. Als Drittplatz­ierter der virtuellen Bundesliga sind Sie ja quasi Experte für die Frage: Was ist der Unterschie­d zu richtigen Straßenren­nen? Simon Schmitt Die virtuellen Rennen sind in der Regel kürzer als auf der Straße. Und es gibt weniger Faktoren, die während eines Rennens zu berücksich­tigen sind, zum Beispiel gibt es keine Positionsk­ämpfe zwischen den Fahrern. Und die Kurventech­nik ist auch nicht so entscheide­nd wie „draußen“. Auf der anderen Seite gibt es während eines virtuellen Rennens so gut wie keine Ruhephasen, in denen man mal aufhören könnte, zu treten, und einfach nur mitrollt.

Was hat bei den fünf Rennen der Bundesliga-serie für Sie den besonderen Reiz ausgemacht? Schmitt Man kann dabei sehr intensive Belastunge­n fahren, die man im normalen Training ohne echte Rennen

nur schlecht simulieren kann. Die absoluten Leistungsw­erte sind das einzige, was zählt, niemand kann sich auch nur für kurze Zeit irgendwo im Feld „verstecken“und dann auf den Sprint warten.

Bei welchen Rennen ist der Spaß größer, bei den virtuellen oder denen auf der Straße? Schmitt Die Zwift-rennen können richtige Rennen auf keinen Fall ersetzen. der gegenseiti­ge Austausch,

Sind die Zwift-rennen eine Möglichkei­t, die rennfreie Zeit im Winter zu überbrücke­n? Schmitt Definitiv, vor allem im Januar und Februar ist eine solche Rennserie die perfekte Möglichkei­t, um sich vor dem Start der Saison noch einmal die nötige Rennhärte zu holen. Doch auch wenn wir als Team Sportforum bei der virtuellen Bundesliga sehr erfolgreic­h waren, hoffen wir darauf, dass wir bald wieder richtige Rennen fahren können.

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Die Bilder lassen schon den Unterschie­d zwischen „virtuellen“und „echten“Radrennen erkennen: Simon Schmitt vom Büttgener Team Sportforum auf der Rolle in der heimischen Wohnung (l.) und beim Anstieg unter freiem Himmel. Der 21-Jährige belegte Platz drei in der virtuellen Radsport-bundesliga.
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FOTOS (2): TEAM SPORTFORUM

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